Genf - Nach 1998 gilt das Jahr 2001 als das zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Jahr 2001 habe die globale Durchschnittstemperatur um 0,42 Grad Celsius über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 gelegen, der als Maßstab herangezogen wird. Selten zuvor sei das Wetter weltweit von Extremen wie Hitze, Kälte, Trockenheit und Regenfälle geprägt gewesen. Dies geht aus dem aktuellen Klimabericht der World Meteorological Organisation (WMO) hervor.Dänemark und Deutschland hatten laut Bericht sogar den wärmsten Oktober seit Ende des 19. Jahrhunderts verzeichnet. Die Temperaturen lagen vier Grad über den Durchschnittswerten. Für die Meterologen bedeutet dies, dass der Trend zur globalen Erwärmung weiter anhält. Im Gegensatz dazu war der Winter in Russland mit Tiefstwerten von minus 60 Grad Celsius in Zentral- und Südsibirien besonders streng. Rekordkälte gab es auch in Teilen Schwedens, obwohl die Wintersaison im gesamten Land wärmer war als durchschnittlich. Wasser marsch Mehr als durchschnittlich regnete es in diesem Jahr in Australien, betroffen waren vor allem Nord-, West- und Zentralaustralien. In einem Zeitraum von nur vier Tagen im Januar lag die Niederschlagsmenge in Alice Springs mit 240 mm um nur 45 mm unter dem Jahresdurchschnitt. Die Zahl der Hurricans und tropischen Stürme im Nord-Atlantik-Basin war überdurchschnittlich hoch. Demzufolge gab es 15 mit Namen genannte Stürme – fünf mehr als im langfristigen Durchschnitt. Neun davon erreichten Hurricanstärke. Polen wurde im Juli von den heftigsten Überflutungen seit 1997 heimgesucht. Rund 140.000 Personen mussten aus Städten und Dörfern aus dem Süden und Südwesten des Landes evakuiert werden. Etwa 52 Menschen starben in den Fluten. Ein einziger Sturm im August führte im Nord-Iran zu Überflutungen, die nicht weniger als 183 Personen Menschenleben kosteten. Im November kam es zu verheerenden Überflutungen in Algerien, innerhalb weniger Stunden fiel in der Hauptstadt Algier 100 mm Regen – der heftigste Regenguss seit 40 Jahren. Sie hätten es brauchen können: Den Kontrast dazu bildeten extreme Dürreperioden. Diese betrafen unter anderem Australien, Nord-China, Japan, den Iran, Afghanistan und Pakistan. Ende Mai erreichten die Temperaturen in Teilen Pakistans Höchstwerte von 50 Grad Celsius. Die mit sich ziehende Wasserknappheit betraf rund 60 Mio. Menschen direkt. Genauere Wetterinformationen werden im März 2002 mit dem jährlichen "WMO Statement on the Status of the Global Climate in 2001" veröffentlicht. (pte)