International
UNO hilft bei Finanzierung der Übergangsverwaltung
UNDP will 20 Millionen Dollar bereitstellen
New York - Die Vereinten Nationen übernehmen in den nächsten
Monaten einen Großteil der Verwaltungskosten der provisorischen
Regierung in Afghanistan. Dafür wurde ein Fonds geschaffen, aus dem
von der Wiederherstellung zerstörter Büros bis zu Gehältern von
Lehrern zahlreiche Ausgaben beglichen werden sollen. Für die
Finanzierung der provisorischen Regierung will das
Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in den kommenden
Wochen rund 20 Millionen Dollar (22,2 Mill. Euro/305 Mill. S)
bereitstellen. Die Organisation ist dafür allerdings auf Spenden von
UNO-Mitgliedstaaten angewiesen. Zunächst stünden rund 600 000 Dollar für Büroausrüstungen - von
Briefpapier über Telefone und Computer bis zu Stühlen und
Schreibtischen - bereit, teilte die Organisation am Mittwoch weiter
mit. Allein drei Millionen Dollar seien erforderlich, um wenigstens
bis Ende März Lehrer an afghanischen Schulen bezahlen zu können.
"Leider haben die Taliban bei ihrer Vertreibung das ganze Geld
mitgenommen", sagte UNDP-Sprecherin Julia Taft.
Ohne Spenden der internationalen Gemeinschaft sei die
Arbeitsfähigkeit der im Ergebnis der Verhandlungen auf dem Petersberg
bei Bonn gebildeten neue Regierung unter Hamid Karsai gefährdet, hieß
es. Karsai soll am Samstag in Kabul vereidigt werden. Nach den
Vorstellungen der UNO soll jeder seiner Minister zunächst zehn
Mitarbeiter einstellen, die von den Vereinten Nationen bezahlt
werden. Auch die Kosten für die Einberufung und Abhaltung der Loya
Jirga, der traditionellen Versammlung der afghanischen Stämme, sollen
bis auf weiteres die Vereinten Nationen tragen. (APA/dpa)