Hamburg - Das ostafrikanische Land Somalia, das jetzt bei der Anti-Terrorismus-Kampagne nach Afghanistan ins Fadenkreuz gerät, liegt politisch und wirtschaftlich am Boden. Seit dem Sturz von Diktator Siad Barre im Jahr 1991 hält ein zwischen rivalisierenden Clans geführter Bürgerkrieg das an Äthiopien, Dschibuti und Kenia angrenzende Land am Horn von Afrika in Unruhe. Zudem ist das 1960 von Großbritannien und Italien in die Unabhängigkeit entlassene Land nach der eigenmächtigen Abspaltung der nördlichen Regionen Somaliland (1991) und Puntland (1998) praktisch dreigeteilt. Regiert wird Somalia von einer nicht von allen Clan-Führern anerkannten Übergangsregierung. Zwischen 1993 und 1995 scheiterte ein Versuch der UNO, dem nach einer Hungerkatastrophe im Chaos versunkenen Somalia mehr politische und wirtschaftliche Stabilität zu bringen. Ruhe herrscht heute lediglich in Somaliland am Golf von Aden. Mit einer Fläche von 637.657 Quadratkilometern ist das im Osten an den Indischen Ozean stoßende Somalia fast doppelt so groß wie Deutschland. Die Bevölkerung wird auf sieben bis neun Millionen geschätzt. In der Hauptstadt Mogadischu leben annähernd eine Million Menschen. Der Islam ist Staatsreligion. Savannen und Halbwüsten prägen das wiederholt von klimatischen Extremen wie Dürreperioden und Überschwemmungen heimgesuchte Land, dessen zum Teil noch nomadisch lebende Bevölkerung ihren Lebensunterhalt im Wesentlichen aus Viehzucht und Ackerbau bestreitet. Hauptexportgüter des hoch verschuldeten Landes sind Bananen und Tierfelle. Über Bodenschätze verfügt Somalia kaum. (APA/dpa)