Washington/Kandahar - US-Streitkräfte in Afghanistan und im Arabischen Meer halten derzeit mindestens 20 Taliban- oder Al- Qa'ida-Kämpfer gefangen und bereiten die Aufnahme von wenigstens 120 Kriegsgefangenen vor. Dabei dürfte es sich um Personen handeln, die für die USA von besonderer Bedeutung beim Kampf gegen die Terrororganisation von Osama Bin Laden sein könnten. Acht FBI-Agenten landeten Montagabend in Kandahar, um 15 Gefangene zu verhören. Auf dem US-Kriegsschiff Peleliu im Arabischen Meer werden der amerikanische Talib John Walker, der Australier John Hicks sowie drei weitere Taliban oder Al-Qa'ida-Kämpfer festgehalten. US-Marines haben ein kürzlich errichtetes Gefängnis in Kandahar beschlagnahmt, in das an die 100 Gefangene gebracht werden sollen, und ein weiteres bei ihrer Militärbasis Camp Rhino errichtet. FBI-Agenten verhören nach Angaben von US-Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz an mehreren Orten in Afghanistan Taliban-Soldaten, um weitere Hintergründe der Anschläge vom 11. September zu erfahren. (Reuters, red, DER STANDARD, Print vom 20.12.2001)