New York/Jerusalem - Ägypten hat im Namen der arabischen Staaten eine Dringlichkeitssitzung der UNO-Vollversammlung zur Lage im Nahen Osten beantragt. Es wird erwartet, dass die Sitzung bereits am Donnerstag stattfindet, wie Diplomaten am Mittwoch in New York mitteilten. Der Präsident der Vollversammlung, der südkoreanische Außenminister Han Seung Soo, informierte schriftlich die 189 Mitgliedstaaten über den Antrag, der einem Wunsch der Palästinenser folgt. Israel äußerte sich kritisch. Der israelische Außenminister Shimon Peres forderte die EU auf, Druck auf Palästinenserpräsident Yasser Arafat auszuüben und ihm zu Verstehen zu geben, "dass er keine andere Wahl hat, als gegen die terroristischen Organisationen vorzugehen". Die EU könne Arafat zeigen, dass nur eine einheitliche Macht in den Autonomiegebieten die Zukunft des palästinensischen Volkes sichern könne. Wenn ein Waffenstillstand zustande komme, werde es auch einen Wechsel in der öffentlichen Meinung in Israel geben und die Wiederbelebung des Friedensprozesses werde möglich sein, erklärte Peres. Im Westjordanland wollten sich am Mittwochabend israelische und palästinensische Sicherheitskräfte treffen, teilte ein Sprecher des israelischen Verteidigungsministeriums mit. Es ist das erste Treffen, seit Israel Arafat am 13. Dezember als "irrelevant" für den Nahost-Friedensprozess bezeichnet hatte. Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hatte zuletzt den Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Beth aufgefordert, Kontakt zu palästinensischen Sicherheitskräften aufzunehmen. (APA/AP)