Basel - Die im Aufbau befindliche neue Schweizer Fluglinie könnte sich auch mit der niederländischen KLM und Alitalia zu einer Allianz zusammenschließen. Diese Möglichkeit schloss der neue Präsident des Crossair-Verwaltungsrates, der Niederländer Pieter Bouw, in einem Interview mit dem Westschweizer Magazin "L'Hebdo" vom Donnerstag nicht aus. Die neue Linie sucht dringend Partner und spricht unter anderem auch mit der Lufthansa, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Sie soll im Frühjahr abheben. Am Mittwochabend hatte der neue Crossair-Verwaltungsrat in einer Marathonsitzung grünes Licht für die Übernahme von je 26 Kurz- und Langstreckenflugzeugen der zahlungsunfähigen Swissair gegeben. Die neue Schweizer Airline, an der sich der Staat und die Wirtschaft mit Milliarden beteiligen, soll einen doppelten Hauptsitz in Basel und in Zürich haben, sagte Crossair-Chef Andre Dose. "Die Finanzorganisation, das Controlling sowie das Netzwerk werden in Basel angesiedelt, die Flugoperation und teilweise die Verkaufsorganisation in Zürich", sagte Dose. Einen neuen Namen gibt es noch nicht. Finanzielle Verpflichtungen der Swissair sollen nicht übernommen werden. Volksabstimmung entscheidet Mit Spannung wird nun eine Volksabstimmung im Kanton Zürich am 13. Jänner erwartet, wo der größte nationale Flughafen liegt. Dabei muss über die Genehmigung einer Finanzspritze in Höhe von 300 Mill. Franken (203 Mill. Euro/2,80 Mrd. S) abgestimmt werden. Die Crossair erwartet eine Zustimmung, damit die Pläne für den Neuanfang nicht gestört werden. Die Crossair ist in einem Vierteljahrhundert von einem kleinen Lufttaxibetrieb zu einer der führenden Regionalfluggesellschaften Europas heran gewachsen. Sie war 1975 vom ehemaligen Swissair-Piloten Moritz Suter als Lufttaxiunternehmen Business Flyers AG in Basel gegründet worden. Suter sitzt nun nicht mehr im Verwaltungsrat. 1988 beteiligte sich die Swissair im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 38,4 Prozent am Crossair-Kapital und übernahm wenige Jahre später die Mehrheit. Anfang Oktober verkaufte die Swissair Group ihre 70- Prozent-Beteiligung an die Großbanken UBS und CS Group. Rund drei Milliarden Schweizer Franken stehen bisher für den Aufbau der neuen Linie bereit. Ein herber Rückschlag für das Image der Crossair bedeutete der Absturz eines Crossair-Jumbolino bei (APA/dpa)