Österreich
Österreicher leistet sich gerne etwas in der Freizeit
Über zwölf Prozent des Budgets wird für Freizeit ausgegeben
Luxemburg/Brüssel/Wien - Freizeitgestaltung ist den
Österreichern im EU-weiten Vergleich relativ viel Geld wert: 12,3
Prozent der Haushaltsangaben fließen in Freizeit, Unterhaltung und
Kultur, geht aus einer Datensammlung des EU-Statistikamtes Eurostat
hervor. Zum Vergleich: In Portugal werden nur 3,7 Prozent des
Haushaltsbudgets in Hobbys & Co. investiert, in Griechenland 4,5
Prozent. Noch mehr Geld als die Österreicher geben die Schweden (14,6
Prozent) und die Briten (13,4 Prozent) für Freizeitgestaltung aus.
Knapp unter dem Durchschnittswert der Alpenrepublik liegen die
Deutschen mit 11,9 Prozent, die Dänen mit 11,2 Prozent sowie Belgien
und Finnland (jeweils 10,7 Prozent). Alle Daten (Stand: 1999) sind im
jetzt präsentierten Werk "Verbraucher in Europa - Zahlen, Daten und
Fakten" aufgelistet.
Eine andere Art von Ausgaben im Freizeitbereich sind Lokalbesuche.
Hier sitzt den Portugiesen (8,9 Prozent), Spaniern (8,7 Prozent) und
Griechenland (8,3 Prozent) die Brieftasche offenbar am lockersten. In
Italien (3,1 Prozent) und Dänemark (3,5 Prozent) wurden für
Gaststättenbesuche anteilsmäßig am wenigsten ausgegeben. Die
Österreicherinnen und Österreicher liegen mit 5,2 Prozent im
Mittelfeld.
Die Auswertung der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen zeigt,
dass die EU-Bürger 1999 täglich fast 3,5 Stunden vor dem Fernseher
verbrachten. In den einzelnen Ländern wurden erheblich voneinander
abweichende Werte ermittelt: Die Einwohner Luxemburgs beispielsweise
schauten nur etwas mehr als zwei Stunden pro Tag fern, die Briten
fast doppelt so lang (232 Minuten), gefolgt von Italienern (229
Minuten), Griechen (227 Minuten) und Spaniern (220 Minuten). Die
Österreicher bringen es laut Statistik auf durchschnittlich 147
Minuten Fernsehen pro Tag.
"Rekordverdächtig": Die Deutschen sind laut Eurostat Spitzenreiter
beim Genuss alkoholischer Getränke mit rund 155 Liter Bier, Wein oder
Schnaps pro Kehle im Jahr. Am wenigsten neigen die Griechen mit 53
Litern pro Kopf und Jahr unter den 15 EU-Mitgliedsländern zum Trunke.
Franzosen geben im europäischen Vergleich mit Abstand am meisten
Geld für Parfum aus. Nach Angaben der Luxemburger Statistiker legt
die Französin oder ihr Partner pro Jahr 29,8 Euro (410,1 S) in
Duftwässerchen an. Mit solchen Wohlgerüchen können Mann und Frau in
Finnland - als EU-Schlusslicht - nur wenig anfangen. Dort werden pro
Einwohner jährlich nur 4,5 Euro (61,9 S) für Chanel und Co.
ausgegeben. Dafür sind Finnen und Schweden die fleißigsten
Zeitungsleser. (APA)