Österreich
Kindesentführung in Wiener Neustadt zu Ende
Sprösslinge wieder bei Mutter - Haftbefehl aufgehoben
Wiener Neustadt - Die gestern, Donnerstag, aus Wiener
Neustadt bekannt gewordene Kindesentführung im Zuge eines
Scheidungskriegs ist beendet. Der 57-Jährige aus Schottwien (Bezirk
Neunkirchen), der seine beiden Sprösslinge am Dienstag der Obhut der
Mutter entzogen hatte, war mit der fünfjährigen Tochter und dem 15
Monate alten Sohn bei den Schwiegereltern in Rumänien, kehrte jedoch
wieder nach Österreich zurück. Wie Neunkirchens Bezirkshauptmann Karl Hallbauer heute,
Freitag, weiter mitteilte, war der Mann vorübergehend in Haft. Nach
Rücksprache mit dem Landesgericht Wiener Neustadt wurde der
Haftbefehl aufgehoben, es folgte eine Anzeige auf freiem Fuß. Die BH
Neunkirchen hat vorübergehend die Vormundschaft über die Kinder
übernommen.
Nach Angaben der BPD Wiener Neustadt lebt das Paar in Scheidung.
Die 30 Jahre jüngere Ehefrau, eine gebürtige Rumänien, zog mit dem
gemeinsamen Nachwuchs ins Frauenhaus Wiener Neustadt. Von dort holte
der 57-Jährige das Mädchen und den kleinen Buben mit Genehmigung des
Jugendamtes für einen Besuch ab. Statt die Kinder noch am selben Tag
zurückzubringen, rief er an und teilte seiner Frau mit, sie werde die
Kinder längere Zeit nicht sehen. Daraufhin schlug die 27-Jährige
Alarm, das Landesgericht erließ gegen den Mann, der im Besitz der
Reisepässe der Kleinen war, wegen des Verdachtes der Kindesentziehung
Haftbefehl. (APA)