Unternehmen
HypoVereinsbank verliert zweiten Vorstand zum Jahresende
München - Die Neuordnung der Konzernspitze bei der
HypoVereinsbank hat innerhalb weniger Wochen die zweite
Rücktrittserklärung eines Vorstandsmitgliedes nach sich gezogen. Der
bisher für das Kapitalmarktgeschäft zuständige Vorstand Norbert
Juchem werde die Bank zum Jahresende verlassen, berichtete die
HypoVereinsbank am Donnerstag in München. Juchem war seit 1998 im
Vorstand für das Kapitalmarktgeschäft zuständig. Erst im November
hatte HypoVereinsbank-Vorstand Eberhard Rauch, der unter anderem für
das Privatkundengeschäft verantwortlich war, seinen Rücktritt
angekündigt. Beide Vorstände sollten in der neuen Führungsstruktur, die Anfang
2002 umgesetzt werden soll, nur eine untergeordnete Rolle spielen.
"Wir bedauern sehr, dass sich Herr Dr. Juchem nach den Veränderungen
in der Führungsstruktur ein neues Betätigungsfeld außerhalb unserer
Bank suchen will", sagte Aufsichtsratschef Kurt F. Viermetz.
HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt betonte, Juchem habe einen
wichtigen Beitrag für das Wachstum zu einer international
renommierten Bank beigetragen. Seine Position soll nach Angaben einer
Sprecherin in dieser Form nicht neu besetzt werden.
Neuordnung Ende Oktober angekündigt
Schmidt hatte die geplante Neuordnung Ende Oktober angekündigt und
damit für Unruhe in den Führungsetagen gesorgt. Kurz nach der
Bekanntgabe der neuen Strukturen hatte Rauch, der zeitweise als
möglicher Nachfolger von Schmidt galt, seinen Rücktritt zum
Jahresende angekündigt. Schmidt und fünf Kollegen führen künftig
einen virtuellen Holding-Vorstand, an den die übrigen
Vorstandsmitglieder berichten müssen, obwohl sie ihnen formal gleich
gestellt sind. Dadurch soll die Führungsstruktur der HypoVereinsbank
straffer organisiert werden.
Juchem war 1991 in den Vorstand der ehemaligen Bayerischen
Vereinsbank berufen worden. Im Vorstand der HypoVereinsbank trug er
unter anderem zur Verschmelzung der Kapitalmarktaktivitäten der
HypoVereinsbank und der Bank Austria bei.(APA/dpa)