Berlin - Trotz der hohen Arbeitslosigkeit sind in Deutschland nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern mindestens eine Million Stellen nicht besetzt. In einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Umfrage klagten fast 40 Prozent der Unternehmen über einen Mangel an Fachkräften. Am dringendsten ist demnach der Bedarf an Ingenieuren und Facharbeitern mit technischen Berufen. Für die Studie befragte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bundesweit mehr als 21.000 Unternehmen. Mit seiner Schätzung liegt der DIHK erheblich über der offiziellen Statistik: Die Bundesanstalt für Arbeit beziffert die Zahl der offenen Stellen bei derzeit knapp 3,8 Millionen Arbeitslosen auf 407 000. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben verwies darauf, dass der Mangel an Fachkräften auch erhebliche Auswirkungen auf die Konjunktur habe. "Eine Million offene Stellen bedeutet ein Prozent weniger Wachstum", sagte der Geschäftsführer. Für 2002 geht der DIHK von durchschnittlich vier Millionen Arbeitslosen und einem Wachstum von "allenfalls einem Prozent" aus. (APA/dpa)