IT-Business
Kinder sind doch kein Lebensmittel
Erstes Urteil im Schokostreit um "kinder.at"
"Wir hoffen, dass die
Sache damit endlich ein Ende
hat", meint Marion Breitschopf. Allerdings: Allzuviel
Hoffnung, an der Internetadresse "www.kinder.at" bald
eine Serviceplattform für Eltern betreiben zu können hat
die Geschäftsführerin der Internetfirma "Mediaclan" dennoch nicht: "Die Firma Haribo
hat uns geschrieben, dass sie
wegen eines Artikels, den sie
’Kinderkram’ nennen will, bis
zu den deutschen Höchstgerichten geklagt wurde.""Kinder sind keine Lebensmittel"
Dagegen, weiß Breitschopf,
ist das eine Jahr das vergehen
musste, bis das Handelsgericht Wien vor wenigen Tagen
entschied, dass der Begriff
"Kinder" nicht dem Süßwarenkonzern Ferrero ("Kinderüberraschung", "Kinderschokolade", etc ...) gehört, noch
gar nichts. Der Schokoriese
hatte - wie Der Standard vor
einem Jahr berichtet hatte -
den Mediaclan geklagt, weil
dieser angeblich Ferreros
Markenrechte auf die alleinige
Nutzung des Begriffes "Kinder" verletzt habe.
"Selbstverständlich wird beeinsprucht"
Ferrero-Sprecher Marcello
Maurelli bestätigte gegenüber
dem Standard Breitschopfs
Befürchtung: Die Urteilsbegründung "auch der hohe Bekanntheitsgrad der Marke
"Kinder" vermag nichts daran
zu ändern, dass unter "Kinder" in erster Linie junge minderjährige Menschen verstanden werden und nicht Lebensmittel" werde der Schokoladekonzern "selbstverständlich" auf dem Instanzenweg beeinspruchen.(Thomas Rottenberg/ Der Standard/ Printausgabe vom 21.12.2001)