Washington - Für die Internationale Raumstation ISSzeichnet sich immer deutlicher ein drastischer Sparkurs ab. DasBeratergremium der US-Raumfahrtbehörde NASA gab am Donnerstag seinevolle Unterstützung für eine Reformstudie einer unabhängigenKommission bekannt, in der unter anderem die geplante Vergrößerungder Station für bis sieben Bewohner abgelehnt wird. Baustopp Dieinternationalen Partner der NASA haben sich gegen einen Baustoppausgesprochen, da dadurch ihre Chancen geschmälert werden, dass ihreWissenschaftler in der Station arbeiten können. Das Beratergremium NAC legte seinen Bericht den amtierendenNASA-Chef Daniel Mulville vor. Nach Angaben aus NASA-Kreisen folgtder NASA-Chef in der Regel den Empfehlungen des Gremiums, das sichfür eine schleunige Umsetzung der Reformstudie aussprach. In derStudie hatte der unabhängige Prüfungsausschuss unter Leitung desfrüheren Präsidenten des Luftfahrt-Unternehmens Martin Marietta,Thomas Young, der NASA Missmanagement beim Bau der InternationalenRaumstation vorgeworfen. Der Ausschuss schlug als eine der geforderten "radikalen" Reformenvor, die Pläne für einen Ausbau der ISS zur Unterbringung von siebenanstatt der bisher drei Langzeitbewohner auf Eis zu legen. Zunächstmüsse die NASA zeigen, dass sie in der Lage sei, die Kosten zukontrollieren. Das NASA-Beratergremium plädierte nun für eineÜbergangszeit von zwei Jahren, in der die Raumfahrtbehörde zeigenmüsse, dass sie die Probleme in den Griff bekomme. Dann solle nocheinmal über den angestrebten Ausbau der Station beraten werden. Zugleich sprach sich das Gremium für intensive Konsultationen mitden internationalen Partnern, darunter Deutschland, aus. Die Partnerhätten klar gemacht, dass eine auf sieben Langzeitbewohner ausgelegteStation vertraglich vereinbart worden sei. (APA)