Buenos Aires - Bei den Kundgebungen gegen denAusnahmezustand und die Sparpolitik in Argentinien sind am Donnerstagin der Hauptstadt Buenos Aires zwei Demonstranten erschossen worden.Wie die Nachrichtenagentur Telam berichtete, wurde die beiden Männervon Kugeln in die Brust getroffen. Es war nicht klar, ob die Schüsseaus Polizeiwaffen stammten. Die Zahl der Opfer der in der Nacht zumMittwoch ausgebrochenen Unruhen erhöhte sich damit auf 20. Diejüngsten beiden Toten waren die ersten im Zentrum von Buenos Aires. Argentiniens Präsident Fernando de La Rua hatte am Mittwochabendden Ausnahmezustand für 30 Tage über das Land verhängt, um derUnruhen Herr zu werden. Damit sind Demonstrationen verboten. Trotzdemgingen die Kundgebungen wie auch die Plünderungen von Supermärkten amDonnerstag weiter. De la Rua lehnte die Forderung von Gewerkschaften und Oppositionnach seinem Rücktritt ab. Er kündigte zugleich eineKabinettsumbildung an. Demnach soll der bisherige KabinettschefChrystian Colombo das Ministerium für Wirtschaft, Finanzen undSteuern übernehmen. Daneben soll ein Produktionsministeriumeingerichtet werden, dem der Präsidialamtschef Nicolas Gallovorstehen soll. Wirtschaftsminister Domingo Cavallo war zuvorzurückgetreten. Alle anderen Minister hatten ebenfalls ihrenRücktritt angeboten. Bei den Straßenschlachten wurden allein im Großraum Buenos Airesmehr als 1200 Menschen festgenommen. Die Situation war am Mittwocheskaliert, als Supermarktbesitzer mehrere jugendliche Plünderergetötet hatten. (APA/dpa)