Argentinien
Brasilianische Industrie fürchtet "Megaabwertung" in Argentinien
Peso könnte 50 Prozent seines Werts verlieren
Sao Paulo/Buenos Aires - Die brasilianische Wirtschaft
fürchtet negative Auswirkungen durch die sich verschärfende Krise im
Nachbarland Argentinien. Die Chefvolkswirtin des mächtigen
Industrieverbandes des Staates Sao Paulo (FIESP), Clarice Messer,
sagte am Donnerstag, dass eine "Megaabwertung" des Peso um mehr als
50 Prozent unvermeidlich sei. Dies werde auch Auswirkungen auf die
brasilianische Wirtschaft haben, da zwölf Prozent aller Exporte des
Landes nach Argentinien gingen. In Argentinien ist der Peso seit zehn Jahren per Gesetz im
Verhältnis eins zu eins an den US-Dollar gebunden. Diese starre
Anbindung hat in den vergangenen Jahren die Rezession verschärft.
Kommentatoren in Buenos Aires verwiesen am Donnerstag darauf, dass
die "juristischen Gesetze" auf Dauer nicht über den Marktgesetzen
stehen könnten. Nach dem Rücktritt von Wirtschaftsminister Domingo
Cavallo gab es von Regierungsseite keine Äußerungen zur künftigen
Wirtschaftspolitik. "Die Abwertung muss kommen, es gibt keinen
anderen Ausweg", befand dagegen in Sao Paulo die brasilianische
Börsenanalystin Samantha Salvetti. (APA/dpa)