Österreich
ÖsterreicherInnen empfinden beim Anblick von Obdachlosen vor allem Mitleid
Umfrage: Jeder Zweite vermutet, dass sich ihre Zahl erhöht hat
Linz - Österreicher empfinden beim Anblick von Obdachlosen
meist Mitleid, aber auch Zorn über diesen Missstand. Rund jeder
Zweite glaubt, dass sich die Zahl der Obdachlosen erhöht hat. Das ist
das am Freitag veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage des Linzer
Meinungsforschungsinstitutes "market". Das Institut hatte Ende Oktober/Anfang November 500 repräsentativ
für die Gesamtbevölkerung ausgewählte Personen ab 15 zum Thema
Obdachlose befragt. Dabei erklärten 53 Prozent, beim Anblick eines
Angehörigen dieser Randgruppe überwiege bei ihnen das Gefühl des
Mitleids. 23 Prozent - vor allem aber Männer - empfinden Zorn über
diesen Missstand. Zehn Prozent ekeln sich, fünf Prozent haben Angst.
Neun Prozent gaben dazu keine Antwort.
53 Prozent vermuten, dass die Zahl der Obdachlosen gestiegen ist,
24 Prozent gehen von einem Gleichbleiben aus, vier Prozent von
sinkenden Zahlen. 19 Prozent konnten dazu nichts sagen.
Gut drei Viertel der Befragten vertraten die Meinung, das Problem
von Obdachlosen werde man nie ganz lösen können, aber mit
entsprechenden Maßnahmen ließe sich deren Zahl deutlich senken. Rund
jeder Zweite verlangte, zumindest Jugendliche, die von
Obdachlosigkeit betroffen sind, sollten den Parteien ein Anliegen
sein. Und ebenso viele waren überzeugt, ein solches Schicksal könnte
jeden treffen. (APA)