Wien - Mafiose Praktiken in der Fleisch-Wirtschaft hätten System, kritisierte die stellvertretende Klubobfrau und Tierschutzsprecherin der Grünen, Madeleine Petrovic, am Freitag. "Offenbar hat es des Schocks einer BSE-Erkrankung bedurft, um dieses mutmaßliche mafiose Netz rund um die Schlachthöfe aufzudecken."Seit Jahren werden Tierschützerwarnungen als Panikmache abgetan "Seit Jahren sind die Warnungen der Grünen, von Tierschutzorganisationen oder der Tierärztekammer von der ÖVP-Agrarlobby als Panikmache abgetan worden. Bestenfalls wurde von einigen 'schwarzen Schafen' gesprochen. Jetzt steht einmal mehr der Verdacht im Raum, dass es sich offenbar nicht um einen Einzelfall, sondern um systematischen Steuerbetrug und permanente Missstände handelt", so Petrovic. Gesundheitsminister Herbert Haupt (F) sei aber "erst jetzt bereit, Maßnahmen zu setzen". Die Grünen forderten seit Jahren einen uneingeschränkten Zutritt von unabhängigen Kontrollorganen in den Schlachthöfen, sagte Petrovic. Dies könnten auch Tierschutzorgane, die auf Länderebene zu ernennen seien. Illegal importiertes Fleisch - als beste österreichische Qualität auf den Tischen "Hätten wir keinen BSE-Fall, wäre nichts davon an die Öffentlichkeit gelangt. Illegal importiertes Fleisch, möglicherweise mit Antibiotika- und Psychopharmaka-Rückständen, wäre getarnt als beste österreichische Qualität auf den Festtagstischen gelandet", befürchtet Petrovic. "Die ÖVP-Agrarlobby taucht einen Agrar-Skandal nach dem anderen durch. Redlich wirtschaftende Bäuerinnen und Bauern zahlen dafür die Zeche. Die von der AMA propagierte Bauernhofgarantie hat im Licht dieses Skandals ihre Glaubwürdigkeit verloren", so Petrovic. Grüne fordern Ende der EU-Subventionen für Lebendtierexporte Petrovic fordert ein modernes Bundestierschutzgesetz sowie ein Ende der EU-Subventionen für Lebendtierexporte und Fleisch. Außerdem erwarten die Grünen eine ausführliche Erklärung der Bundesregierung "zu diesen Skandalen". (APA)