Mit Mozarts "Don Giovanni" unter Nikolaus Harnoncourt und in der Regie von Martin Kusej eröffnet am 27. Juli 2002 der neue künstlerische Leiter der Salzburger Festspiele, Peter Ruzicka, seine mit Spannung erwartete erste Saison. Weitere Höhepunkte des Musiktheaterprogramms sind Alexander Zemlinskys "Der König Kandaules" in der Inszenierung von Christine Mielitz unter Kent Nagano (Bühnenbild: Alfred Hrdlicka, Premiere: 28.7.) und Puccinis "Turandot" (Inszenierung: David Pountney, Dirigent: Valery Gergiev, 7.8.) mit einem neuen Schluss, der von Luciano Berio nach originalen Puccini-Skizzen erstellt wurde. Günter Krämer inszeniert Richard Strauss' "Die Liebe der Danae" (Dirigent: Christoph von Dohnanyi, 19.8.), Achim Freyers "Zauberflöte"-Inszenierung wird wiederaufgenommen. Der neue Schauspielchef der Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm, hat die Neuinszenierung des "Jedermann" Christian Stückl anvertraut (28.7.). An der Seite von Peter Simonischek gibt Veronica Ferres die Buhlschaft. Uraufgeführt wird Peter Turrinis "Da Ponte in Santa Fe" (29.7.) durch Claus Peymann, Andrea Breth inszeniert Schnitzlers "Das weite Land" (15.8.). Dazu kommt eine Uraufführung von Joachim Schlömer ("The Day I go to the Body", 13.8.) auf der Perner-Insel, die künftig dem Tanz gewidmet sein wird. Neue Programmschienen der Festspiele sind ein "Young Directors Project" sowie die Präsentation des bei den Mühlheimer Theatertagen gekürten besten neuen deutschsprachigen Stücks der Saison. "Dichter zu Gast" ist 2002 Robert Gernhardt. Bei den Bregenzer Festspielen geht die Seebühnen-Inszenierung von Puccinis "La Boheme" durch das Duo Richard Jones und Antony McDonald ins zweite Jahr. Im Festspielhaus wird die Oper "Julietta" von Bohuslav Martinu gezeigt (Premiere: 17. Juli, Musikalische Leitung: Dietfried Bernet, Inszenierung: Katja Czellnik). An den Landesbühnen hat im Jänner noch der Jahresregent 2001, Johann Nepomuk Nestroy, das Sagen: Am 19.1. hat sowohl "Der böse Geist Lumpazivagabundus" in der Regie von Michael Gampe in Innsbruck Premiere, als auch Andreas Vitaseks Inszenierung von "Der alte Mann mit der jungen Frau" in Graz. In Salzburg kommt am 12.1. ein Auftragswerk von Felix Mitterer zur Uraufführung ("Johanna oder Die Erfindung der Nation", eine heutige Weiterschreibung der Johanna von Orleans), an den Kammerspielen des Landestheaters Linz am 13.1. ein Theater-Projekt von Karl Fallend ("An wen soll ich schreiben? An Gott?") über Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge der ehemaligen Hermann-Göring-Werke. Weitere außergewöhnliche Bundesländer-Projekte der kommenden Monate: Innsbruck wartet mit zwei Uraufführungen auf ("Callas - La Traviata", Dramatisches Ballet von Jochen Ulrich nach Alexandre Dumas am 16.2., sowie "Häftling von Mab", eine Kammeroper von Eduard Demetz nach einem Libretto von Händl Klaus am 16.3.), das Salzburger Landestheater zeigt "Am Ziel" von Thomas Bernhard (2.3) und richtet vom 24.5. bis 2.6. das "7. Österreichische Theatertreffen" aus. In Linz hat am 4.5. Christoph Coburgers "Weils Kind schlafen will", eine "Seriöse Oper für 7 Sänger und kleines Orchester" nach einem Text von Franzobel Premiere. Zuvor macht sich Regisseur Kurt Palm nach dem "Weissen Rössl" nun in Linz an die "Dreigroschenoper" (Premiere: 20.1.). In Klagenfurt inszenieren Werner Schneyder eine Neubearbeitung von Franz Lehars Operette "Eva" (14.3.) und Martin Kusej Christopher Marlowes "Edward II." (16.5.), in Graz bringt die Schauspielerin Maria Happel Lessings "Minna von Barnhelm" (12.3.) auf die Bühne. Am 19.4. wird dort außerdem eine Theater-Fassung des Josef Haslinger-Romans "Das Vaterspiel" uraufgeführt. (APA)