Unternehmen
Kooperation Magna Steyr-BMW
Magna liefert Tank für Wasserstoffauto
Salzburg - Bis 2006 wolle man mit dem Wasserstoff-Auto in
Serie gehen. Dieses Ziel nannte Burkhard Göschel, Vorstandsmitglied
der BMW Group, am Donnerstagabend bei einem Pressegespräch in
Salzburg. Der "Letter of Intent" für die Entwicklung und Lieferung
eines Flüssigwasserstofftanks mit Magna Steyr ist vor wenigen Wochen
unterzeichnet worden. Dieser Auftrag sowie die Kooperation beim X3 von BMW macht bei
Magna Steyr eine Ausweitung der Kapazitäten notwendig. "Der
BMW-Auftrag ist der größte in der österreichischen
Industriegeschichte, der an einen einzigen Zulieferer vergeben worden
ist", erläuterte Magna Steyr-Chef Siegfried Wolf. Deshalb brauche man
zusätzliche Kapazitäten, wolle von DaimlerChrysler das benachbarte
Grazer Eurostar-Werk kaufen. "Wir sind mitten in den Verhandlungen."
Wolf rechnet, dass das Geschäft mit DaimlerChrysler in zwei bis drei
Monaten durchgezogen werden kann. "Wir kommen zügig voran." Es
scheine keine Hindernisse mehr zu geben, sagte Wolf.
Die Entwicklung eines Wasserstoffautos werde von BMW mit großem
Engagement vorangetrieben, erläuterte Göschel. Man investiere dafür
"im Milliarden-DM-Bereich". Ziel sei es, auch andere
Automobilhersteller als Partner zu gewinnen. Auch bei der
Brennstoffzelle gehe es letztlich um Wasserstoff. Alle
Automobilfirmen würden dieses Thema andenken: "Nur der Grad der
Umsetzung ist ein unterschiedlicher." Was das Wasserstoff-Auto
schließlich kosten werde, wisse er noch nicht. Derzeit beschäftige
man sich mit der Basistechnologie und denke noch nicht an den
Endpreis. Es werde leistbar sein, versprach der BMW-Vorstand.
Österreich habe im Automobilbereich Herstellerstatus erreicht,
erklärte der Geschäftsführer von BMW Austria, Felix Clary. Der
Überschuss der automotiven Exporte aus Österreich habe im Jahr 2000
einen Betrag von 35 Mrd. S (2,54 Mrd. Euro) ausgemacht. Er forderte
in diesem Zusammenhang auch eine entsprechende Anpassung der
steuerlichen Rahmenbedingungen wie die Anpassung der
Abschreibungsobergrenzen, der Vorsteuerabzugsberechtigung bei
gewerblicher Nutzung oder die Abschaffung der Normverbrauchsabgabe
(NoVA).
Etwa zwei Drittel aller Motoren in BMW-Fahrzeugen stammten aus
Steyr. Die Exporte von BMW aus Österreich hätten im Jahr 2000 jene
der Importe um 56 Prozent überstiegen, hieß es. BWM trage mit einem
positiven Nettobeitrag von elf Mrd. S zur österreichischen
Handelsbilanz bei. Am Standort Salzburg überlege man derzeit, das
Teilegeschäft für Slowenien mit zu übernehmen, sagte Clary.(APA)