Der Fußballweltverband FIFA und die
KirchGruppe werden mit den Fernsehrechten für die Weltmeisterschaften
2002 und 2006 ein gutes Geschäft machen und voraussichtlich
Milliarden verdienen. Der große Verkaufsschlager sind dabei vor allem
die TV-Lizenzen für die WM 2006 in Deutschland. Die KirchGruppe hat
am Freitag erstmals Zahlen veröffentlicht und demnach mit den Rechten
für die WM 2002 in Japan und Südkorea bisher einen Erlös von 1,64
Milliarden Schweizer Franken (1,118 Mrd. Euro/15,4 Mrd. S) erzielt.
Der Kaufpreis beträgt nach Kirch-Angaben rund 1,11 Milliarden Franken
(756 Mio. Euro/10,41 Mrd. S).
Abzüglich Produktionskosten
Der Gewinn aus der WM im kommenden Jahr dürfte bei weitem nicht so
hoch ausfallen wie der erwartete Erlös im Jahr 2006. Bevor der
Überschuss zwischen FIFA und KirchGruppe aufgeteilt wird, müssen noch
die Kosten für die Produktion abgezogen werden. Der zum
Kirch-Imperium gehörende Dienstleister HBS erstellt das
internationale Sendesignal. Dabei müssen 2002 Übertragungen aus
zwanzig Stadien in Japan und Südkorea sichergestellt werden, was
Kosten im dreistelligen Millionenbereich verursachen soll.
Verkaufsschlager WM 2006 in Deutschland
Bei der WM 2006 in Deutschland dürften diese Produktionskosten
geringer ausfallen. Zudem lassen sich die Rechte wesentlich teurer
verkaufen, da die Spiele in den finanzstarken Ländern Europas zur
besten Sendezeit stattfinden. Schon jetzt hat die KirchGruppe nach
eigenen Angaben Lizenzen im Wert von 2,2 Milliarden Mark (1,176 Mrd.
Euro/16,2 Mrd. S) weiterverkauft.
"Wesentliche Rechte für die WM 2006
stehen allerdings noch zum Verkauf", heißt es in einer
Pressemittelung der Kirch-Gruppe. "Sie stellen ein erhebliches
Potenzial für den weiteren Handel mit WM-Rechten dar." Die
Garantiesumme, die für die WM 2006 mindestens an die FIFA abgeführt
werden muss, beträgt nach Kirch-Angaben rund 2,3 Milliarden Mark.
Die Lizenzen für 2002 sind hingegen weitestgehend verkauft.
Verhandelt wird nur noch in einigen kleineren Ländern Europas und
Asiens sowie in den USA über die englischsprachigen Rechte. (APA/dpa)