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Berlusconi will zwei RAI-Kanäle privatisieren
"Ein öffentlicher Kanal ist genug" - Heftige Proteste der oppositionellen Mitte-Links-Allianz
Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi will
zwei der drei Kanäle der öffentlich-rechtlichen Fernseh- und
Rundfunkanstalt RAI privisieren. Bei einer Pressekonferenz in Rom
erklärte der Ministerpräsident, dass die beiden Kanäle verkauft, aber
nicht "verschleudert" werden sollen. In Italien sei ein öffentlicher
Kanal, der für Information und Kulturprogramme sorge, genug.Privatisierungsmaßnahmen lösen heftige Proteste aus
Wann die Privatisierung erfolgen werde, bleibt ungewiss. "Man muss
auch die anderen Privatisierungen berücksichtigen, die das
Schatzministerium plant", meinte der Ministerpräsident, der als König
des italienischen Privatfernsehens gilt und über seine
Familienholding Fininvest drei nationale Privatsender besitzt.
Die Privatisierungsabsichten des Ministerpräsidenten, dessen
Gruppe einen Jahresumsatz von 2,2 Mrd Euro meldet, lösten heftigen
Protest in der oppositionellen Mitte-Links-Allianz aus. Sie
beschuldigte Berlusconi, die RAI zerstückeln zu wollen, weil deren
Präsident Roberto Zaccaria eine regierungskritische Position
eingenommen habe. (APA)