Islamabad - Afghanische Stammesführer haben eine Untersuchung des US-Angriffs auf einen Konvoi gefordert, bei dem am Donnerstagabend etwa 65 Menschen getötet wurden. Die Stammesführer aus der ostafghanischen Provinz Khost widersprachen am Samstag erneut den US-Angaben, es habe sich um ein "militärisches Ziel" gehandelt. Es seien weder El-Kaida-Anhänger noch Taliban-Krieger in dem Fahrzeugtreck gewesen, betonten Stammesführer gegenüber der afghanischen Nachrichtenagentur AIP. Laut AIP waren unter den Opfern zahlreiche afghanische Würdenträger, die an der Amtseinführung der Übergangsregierung am Samstag teilnehmen wollten. Nach Angaben von Dorfbewohnern wurden bei dem US-Angriff 50 bis 60 Menschen getötet sowie zehn Häuser und eine Moschee im Dorf Asmani Kilai in der Provinz Paktia zerstört. Der US-Oberbefehlshaber in Afghanistan, Tommy Franks, verteidigte den Angriff. Die USA gingen davon aus, dass es sich um einen "feindlichen Konvoi" mit El-Kaida-Anführern gehandelt habe. Die USA werde den Vorfall jedoch untersuchen. In Kabul sagte der afghanische Interims-Regierungschef Hamid Karsai, die afghanischen Behörden überprüften den Vorfall. (APA/Reuters)