Als Managerin gilt Monika Lindner gemeinhin als knallharte Frau, die MitarbeiterInnen auch ziemlich zur Schnecke machen kann. Was bei männlichen Kollegen als konsequent-zielorientierte Professionalität durchgeht, bekommt bei einer Frau einen despektierlichen Beigeschmack: doch an Frauen mit sicherem Machtinstinkt müssen sich die Leute halt noch gewöhnen, Männer wie Frauen. Wer Monika Lindner aber jemals als Rednerin erlebte, bekommt einen ganz anderen Eindruck von ihr: Ein richtiges Showtalent, mit ausgeprägtem Hang zu griffigen Formulierungen, plastischen Vergleichen und direkten Reden. Noch vor ihrem Sprung in die Landesintendanz Niederösterreichs hat Monika Lindner 1997 bei der Gründung des österreichischen Journalistinnenkongresses tatkräftig mitgeholfen und sich in den verschiedensten Rollen als Vortragende, Moderatorin und Diskutantin odentlich dafür ins Zeug gesetzt, auf dass sich die Medienfrauen stärker vernetzen. Ein kleiner Auszug aus ihren "Sagern" ... zu ihrer Rolle als erste Frau als Landesintendantin: "Als ich Landesintendantin geworden bin, haben sich vornehmlich die männlichen Kollegen überschlagen mit der Frage. 'Ja was sagen Sie? Sie sind die erste Frau auf diesem Posten!' Sage ich: 'Na und? Ich bin doch kein dreiköpfiges Gnu. Was ist so sensationell daran?'" ... zur Vereinbarkeit ("Geld oder Leben") "Ich gebe zu, dass wir da noch weit davon entfernt sind. Auch wenn eine Frau an der Spitze eines Unternehmens steht, ist sie gedanklich wahrscheinlich noch immer sehr in der hergebrachten Welt verhaftet ..." "Es ist noch alles festgefahren, und es muss sich ändern. Denn wenn es sich nicht ändert, dann haben wir einen Haufen Frauen an der Spitze von Unternehmen, die viel Lebenserfahrung gesammelt haben, die gut sind, die risikobereit waren - aber keine Kinder." ... über die neue Generation von Vätern "Ich habe einen Stiefsohn 'erheiratet' - also ich habe arbeiten lassen - und er lebt ein völlig neues Leben. Er war voriges Wochenende bei uns und hat das Kind mitgehabt. Also muss ich sagen, Mutter für das Kind braucht er keine mehr. Das ist eine neue Generation von Männern, die auch wir stützen müssen, indem wir sie ernst nehmen, inden wir ihnen zureden, indem wir sie nicht der Verächtlichkeit preisgeben, sondern indem wir sie in den Vordergrund stellen. Solange das nicht selbstverständlich ist, können wir nicht davon sprechen, dass wir eine Karriere mit Lebensqualität erwarten." ... übers Netzwerken "Vor vier Jahren haben wir uns überlegt, aufgrund einer Anregung von Maria Rauch-Kallat, den Journalistinnen die Möglichkeit zu bieten, zumdest einmal im Jahr zusammen zu kommen, einander kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und das zu tun, was ich jetzt schon seit vier Jahren immer wieder predige wie eine tibetanische Gebetsmühle - ein Netzwerk zu schaffen." "Wenn wir Glück habe, sind es Männer, die Arbeit, Einsatz und Intelligenz schätzen und sich oft, nicht ohne Kritik zu ernten, für Frauen einsetzen. Es sollte aber doch möglich sein, dass wir Frauen uns füreinander einsetzen." ... Lindners Rat an Medienfrauen "Weg mit der g'schissenen Bescheidenheit!"