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Rom - Eine riesige Hängebrücke soll künftig das italienische Festland mit Sizilien verbinden. Dies hat das Planungskomitee der italienischen Regierung nach Medienberichten vom Samstag beschlossen, nachdem solche Vorhaben lange an Bedenken wegen der Erdbebengefahr in der Region gescheitert waren. In vier Jahren soll demnach die Planungsphase abgeschlossen sein. Der Bau werde sieben Jahre dauern, so dass in elf Jahren mit der Eröffnung zu rechnen sei. Für das Projekt werden Kosten von 10.800 Milliarden Lire (5,58 Mrd. Euro/76,8 Mrd. S) veranschlagt. Das Geld soll über private Investoren aufgebracht werden. Die mautpflichtige Brücke soll fünf Kilometer lang sein und an zwei 380 Meter hohen Pfeilern hängen. Drei Fahrspuren plus ein Pannenstreifen in jeder Richtung sowie vier Bahngleise sind vorgesehen. Bisher ist Sizilien nur per Flug oder Schiff zu erreichen. In dem Bericht der Planungsgruppe wird die Brücke als erdbebensicher bezeichnet. Sie könne Erdstößen bis zu einer Stärke von 7,1 auf der Richterskala standhalten, hieß es. Der Bau werde jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt haben, räumte das Planungskomitee ein. Er werde das Aussehen der Küste verändern und sogar die Wanderungen von Zugvögeln zwischen Europa und Afrika beeinflussen. In Italien wird eine Brücke, die Sizilien mit der Apenninenhalbinsel verbinden soll, seit Jahrzehnten diskutiert. Wegen der hohen Kosten und der Erdbebengefahr wurden die Pläne jedoch nie vorangetrieben. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte den Bau und weitere Großprojekte während des Wahlkampfs im vergangenen Frühjahr versprochen.(APA/dpa)