Buenos Aires - Der neue argentinische Präsident Adolfo Rodriguez Saa an der umstrittenen Eins-zu-Eins-Bindung des Peso an den Dollar festhalten. Außerdem plane er ein Moratorium für die argentinischen Auslandsschulden von 135 Milliarden US-Dollar (150 Mrd. Euro/2.070 Mrd. S), berichtete die Zeitung "Clarin" am Samstag. Rodriguez sollte am Samstagabend (23.00 Uhr MEZ) als Übergangspräsident bestätigt werden, nachdem der bisherige Amtsinhaber Fernando de la Rua wegen der schweren Wirtschaftskrise und sozialer Unruhen am Donnerstag zurückgetreten war."bis alle Argentinier Arbeit haben" Die Zeitung zitierte Rodriguez mit den Worten, Argentinien müsse den Schuldendienst auf seine Auslandsschulden einstellen "bis alle Argentinier Arbeit haben". Die Arbeitslosigkeit in Argentinien liegt zur Zeit bei offiziell über 18 Prozent. Einzelheiten des Wirtschaftsprogramms der neuen Regierung sollten am Samstagabend bekannt gegeben werden. Eine Abwertung des Peso oder die Einführung des US-Dollar als alleiniges Zahlungsmittel schloss Rodriguez aus. Der Peso ist in Argentinien seit 1991 per Gesetz im Verhältnis eins zu eins an den US-Dollar gebunden. Dies bedeutet, dass die gesamte umlaufende Geldmenge durch Devisenreserven in gleicher Höhe gedeckt sein muss. Dem Gesetzestext zum Trotz ist dies in der Praxis aber nicht mehr der Fall. Wechselstuben verkaufen den Dollar nur noch mit beträchtlichen Aufschlägen. Fachleute gehen davon aus, dass bei einer Weigerung der Regierung zu einer Abwertung, der Markt früher oder später eine Abwertung erzwingen wird. Der Peso gilt schon längst als überbewertet und mindert damit die Konkurrenzfähigkeit argentinischer Produkte auf den Exportmärkten. (APA/dpa)