Madrid - Der frühere Anführer der baskischen Untergrundorganisation ETA, Jose Javier Zabaleta alias "Baldo", ist wegen fünffachen Mordes zu 200 Jahren Haft verurteilt worden. Der Nationale Gerichtshof in Madrid sah es nach Presseberichten als erwiesen an, dass der Angeklagte an einem Terroranschlag im Jahr 1980 beteiligt gewesen war. Baldo hatte nach dem Urteil der Richter damals im nordspanischen Badeort Zarautz mit vier Komplizen in einem Lokal ein Blutbad angerichtet. Vier Polizisten und ein Zivilist wurden getötet. Insgesamt hatten die Terroristen 57 Kugeln auf die Gäste abgefeuert. Baldo hatte bis zu seiner Festnahme 1990 in Frankreich als die "Nummer zwei" der ETA gegolten. Paris lieferte ihn 1998 nach Verbüßung einer Haftstrafe an Spanien aus. Nach spanischem Recht muss er von der neuen Strafe maximal 25 Jahre verbüßen. In der Nacht zum Samstag setzten mutmaßliche ETA-Anhänger im spanischen Baskenland das Justizgebäude der Kleinstadt Elorrio bei Bilbao in Brand. Wie das Innenministerium der autonomen baskischen Regierung mitteilte, brannten die Gerichtsräume fast völlig aus. Menschen wurden nicht verletzt. Die Feuerwehr musste allerdings mehrere Anwohner in Sicherheit bringen. In der Küstenstadt San Sebastian lieferten sich militante Separatisten Straßenschlachten mit der Polizei. Eine Gruppe von vermummten Jugendlichen hatte einen Linienbus in Brand gesetzt. Als die Polizei die Randalierer durch die Straßen der Altstadt verfolgte, griffen die Gewalttäter die Beamten an. Nach Angaben des Ministeriums wurde bei den Auseinandersetzungen niemand verletzt. Es habe auch keine Festnahmen gegeben, hieß es. (APA/dpa)