Gaza/Jerusalem - Die palästinensische Autonomiebehörde ist am Samstag gegen die radikal-islamischen Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad vorgegangen. Die palästinensische Polizei habe am Abend einen Anführer des Dschihads in Gaza festgenommen, meldete der israelische Armee-Rundfunk. Die Festnahme von Ayman Muhana, Chef des militärischen Flügels des Dschihads, erfolgte nach den gewaltsamen Ausschreitungen des Vortages. Der US-Fernsehsender CNN berichtete, auch der Stellvertreter Muhanas sei festgenommenen worden. Zuvor hatte sich die Palästinenser-Behörde mit der Hamas darauf geeinigt, dass der Hamas-Sprecher für Gaza, Abdul Asis Rantisi, unter Hausarrest bleibt. Der israelische Rundfunk und palästinensische Quellen erklärten, Rantisi sollte in seinem Haus in Gaza von Mitgliedern der Palästinenser-Polizei bewacht werden. Am Donnerstag hatten Dutzende von Hamas-Aktivisten die Verhaftung Rantisis verhindert. Seitdem hatten Hamas-Mitglieder das Haus gesichert. Der Islamische Dschihad und die Hamas gehören neben der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) zu den Gruppen, die den von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat angeordneten Waffenstillstand mit Israel ablehnen. Bei Dutzenden von Anschlägen und Selbstmordattentaten haben Mitglieder dieser Gruppen zahlreiche Israelis getötet und verletzt. Die israelische Regierung zeigte sich unzufrieden mit den Maßnahmen der Autonomiebehörde und verweigerte Arafat die Reiseerlaubnis zur Teilnahme an der Weihnachtsmesse in Bethlehem. Bei der telefonischen Abstimmung der Kabinettsmitglieder habe sich nur eine kleine Minderheit um Außenminister Shimon Peres, Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer und Finanzminister Silvan Shalom für eine Reiseerlaubnis für Arafat ausgesprochen, berichtete der israelische Rundfunk. (APA/dpa)