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foto: apa/artinger
Wien/St. Pölten- Der St. Pöltner Bischof Kurt Krenn wird das Anti-Temelin-Volksbegehren der FPÖ "sicher nicht unterschreiben". Der Bischof erklärte: "Das ist nicht der Weg, ein Problem zu lösen. Derartige Aktionen sind nur Demonstrationen. Wir brauchen für beide Länder eine vernünftige Lösung." Den Menschen in Österreich wünscht Krenn mehr Zufriedenheit. Krenn wörtlich: "Es geht uns allen sehr gut. Wir sollten uns nicht verleiten lassen, unzufrieden zu sein. Zufriedenheit ist ein Ausdruck von Dankbarkeit - auch gegenüber Politikern. Denn diese machen ihre Arbeit gut." Die Österreicher seien schnell zu begeistern. Begeisterung sei jedoch kurzlebig. "Die Österreicher sind nicht besonders beständige Menschen. Ich wünsche mir, dass sie verlässlicher werden", so der Bischof. Wir müssen froh sein Zur Situation der katholischen Kirche in Österreich meint Krenn, "wir müssen froh sein, wenn es uns nicht schlechter geht. Wir müssen noch sehr viel arbeiten und wir müssen uns noch viel einfallen lassen, dass es besser wird. Zufrieden können wir nicht sein. Schließlich darf sich die Kirche nicht in der Mittelmäßigkeit stabilisieren". Entscheidend für die Zukunft der Kirche ist nach Ansicht des St. Pöltner Bischofs der Priesternachwuchs. Bei den Berufungen gebe es in Mitteleuropa - und damit auch in Österreich - eine "Öde und Leere". Das nächste Jahr wird von der katholischen Kirche in Österreich als "Jahr der Berufungen" begangen. "Ich bin nicht sicher, ob das etwas bringt", zeigt sich Krenn skeptisch. "Ich bezweifle, dass damit das Problem gelöst werden kann. Entscheidend ist, die Menschen an Gott heranzuführen. Ansetzen muss man bei der Bekehrung der Menschen", ist der St. Pöltner Oberhirte überzeugt. Es geht ihm gut Über den Gesundheitszustand von Papst Johannes Paul II. hat Krenn eine andere Einschätzung als die öffentliche Meinung: "Es geht ihm gut. Alle, die von seinen Problemen beim Gehen darauf schließen, dass er krank sei, liegen nicht richtig." Er habe den Papst zuletzt Ende Oktober im Vatikan besucht und sich mit ihm "sehr lange über alles besorgt unterhalten". Vor allem sei Johannes Paul II. "geistig voll da". Der Papst verfüge über ein "unglaubliches Gedächtnis". So kenne er alle Bischöfe Österreichs beim Namen. "Dieses Interesse und diese Führungskraft ist gut genug für die Kirche", so Krenn. (APA)