Wintersport
Innauer wünscht sich Stockerl-Platz bei der Tournee
Der ÖSV-Springerchef will sieben Athleten in die 50. Auflage der Vierschanzen-Tournee schicken
Wien - Vier Schanzen, vier unterschiedliche Bedingungen,
vier Herausforderungen. Und das innerhalb von nur knapp zehn Tagen.
Zum 50. Mal misst sich die Welt-Elite der Skispringer vom 30.
Dezember bis 6. Jänner bei der Jubiläums-Vierschanzen-Tournee in
Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. Toni
Innauer, der die Tournee zum x-ten Mal, nun wieder als
ÖSV-Cheftrainer, erlebt, fordert von seinen Schützlingen einen Platz
unter den Top drei der Gesamtwertung. Vorerst sieben Mann sind fix,
ein eventueller Achter könnte sich noch bei den Kontinentalspringen
in St. Moritz und Engelberg qualifizieren. Bei der vergangenen Auflage war es den ÖSV-Adlern nicht besonders
gut gegangen: Die Ränge sechs, neun und 13 - jeweils durch Stefan
Horngacher - waren die schwache Ausbeute auf den ersten drei
Schanzen, Andreas Widhölzl rettete mit Rang drei in Bischofshofen die
Ehre der rot-weiß-roten Equipe. Horngacher war als Fünfter bester
Österreicher in der Gesamtwertung.
"Swider" am nähesten dabei
"Unsere Zielsetzung ist, wie schon zu Saisonbeginn formuliert, ein
Platz unter den ersten drei der Gesamtwertung. Aber wir wissen, dass
dieses Ziel nicht leicht zu erreichen sein wird", meint Innauer in
seiner Vorschau. Der 43-jährige Vorarlberger rechnet schon wieder
ganz stark mit Andreas Widhölzl. "Nach Predazzo kann ich sagen, dass
er am Nähesten dabei ist. Er ist auch derjenige, der die Sache schon
bewiesen hat." Innauer spricht den Tourneesieg "Swiders" in der
Saison 99/00 an.
Der 25-jährige Widhölzl ist nach dem Trainingstrip nach Norwegen
in Predazzo ganz plötzlich auf das Podest zurück gekehrt: "Ich habe
eigentlich nicht damit gerechnet, dass ich wieder aufs Stockerl
komme." Auch er hofft, seinen zuletzt kontinuierlichen Formzuwachs
fortsetzen zu können. "Ich habe zuletzt Schritt für Schritt dazu
gelernt. Das möchte ich bis zur Tournee noch ein bisserl steigern,
damit ich dort mitmischen kann." Zuzutrauen ist es ihm genauso wie
auch Martin Höllwarth, dem bei der Tournee immer stärker als zuvor
springenden Andreas Goldberger, Routinier Steff Horngacher oder dem
zuletzt sehr konstanten Youngster Martin Koch.
Goldberger hat noch Potenzial
"Beim Goldi ist es recht interessant, mit welcher Sprungform er
zuletzt ständig unter die Top Ten gesprungen ist. Er zeigt noch nicht
den Absprung, den er kann", analysierte Innauer. Zu diesen fünf Mann
wird der Cheftrainer auch Wolfgang Loitzl und Manuel Fettner zur 50.
Tournee mitnehmen. Ob tatsächlich ein achter ÖSV-Springer in
Oberstdorf und Partenkirchen dabei sein wird, entscheidet sich erst
nach Weihnachten. Bei den Kontinentalcup-Springen in St. Moritz
(26.12.) und Engelberg (28.12.) gibt es noch Gelegenheit dazu.
Für Widhölzl und Co. ist die Tournee auch eine Weichenstellung für
die Olympischen Spiele im Februar. "Danach sollte eine erste
Vorentscheidung möglich sein, ich werde ein paar Leute nennen
können", sagte Innauer im Hinblick auf sein Olympia-Team.
(APA)