Frankfurt/Main - Oldtimer können nach Einschätzung der Dresdner Bank für PS-Nostalgiker eine Gewinn bringende Geldanlage sein. 1985 kostete ein Fahrzeug der britischen Marke MG, Typ TD, in gutem Zustand rund 17.800 Euro (244.933 S). Derzeit werden den Angaben zufolge gut erhaltene oder restaurierte Exemplare des Roadsters aus der Bauzeit 1949 bis 1953 für rund 29.000 Euro gehandelt. Der Wert des Klassikers stieg damit um knapp vier Prozent jährlich. Die Experten weisen aber darauf hin, dass die Oldtimer-Preise ähnlich wie Aktien Schwankungen unterliegen. 1988, nach dem Tod des italienischen Autobauers Enzo Ferrari, zogen den Angaben zufolge die Preise für Ferrari-Modelle aus den 50er Jahren an. In der Folge seien auch die englischen und deutschen Klassiker im Wert gestiegen. Der Höhepunkt sei 1990 erreicht worden, als ein Ferrari GTO Baujahr 1962, vom Auktionshaus Sotheby's für 16 Millionen Mark versteigert worden sei. Wenige Wochen später sei die Spekulationsblase dann geplatzt. Seit etwa zwei Jahren zögen die Preise aber wieder an. "Vor allem Einzelstücke und Rennwagen mit verbriefter Historie sind wieder sehr gesucht", erklärt Frank Wilke, Analyst bei der Sachverständigenorganisation Classic Data die sich auf die Bewertung klassischer Fahrzeuge spezialisiert hat. Der Preisanstieg gelte auch für Oldtimer im unteren Preissegment. Gut gepflegte Fahrzeuge stiegen zumindest zwischen zwei und 2,5 Prozent im Jahr, in vielen Fällen sogar mehr. Oldtimer-Fans sollten allerdings bedenken, dass bei Versteigerungen Autos dort weder gefahren noch eingehend begutachtet werden können. Käufer sollten daher beim Ersteigern einen gehörigen Risiko-Nachlass einpreisen, empfehlen die Experten. Sie weisen zugleich darauf hin, dass sich mit den Oldies Kfz-Steuern sparen lassen. Autos, deren Erstzulassung älter als 30 Jahre ist, gelten als Oldtimer, für die in Deutschland nur eine pauschale Kfz-Steuer von 375 DM im Jahr fällig werde. Zudem gelten Fahrzeuge, die vor 1950 gebaut wurden, als Antiquitäten und sind vom Einfuhrzoll befreit. Das Gleiche gelte für historische Rennwagen, unabhängig vom Baujahr. Entscheidend für die Bewertung eines Oldies ist den Angaben zufolge der Zustand. Die Experten raten Laien, sich deshalb professionellen Rat zu holen. Den gebe es neben den bei Classic Data organisierten Sachverständigen auch in den Marken-Clubs, die für jeweils eine Modellreihe einen Fachmann hätten. (APA)