Wirtschaft
Jeder zweite heimische Betrieb erwartet 2002 höhere Umsätze
Österreichs Betriebe sehen Konjunktur im EU-Vergleich optimistisch
Wien - Österreichs Unternehmen blicken optimistischer in die
Zukunft als ihre Kollegen in anderen EU-Ländern. Dies ergibt eine
europäische Konjunkturumfrage, die auf Initiative der Eurochambres,
der größten europäischen Unternehmensvertretung, unter fast 1.000
Unternehmen durchgeführt und heute, Sonntag von der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) veröffentlicht wurde. "Trotz konjunkturell
angespannter Lage erwarten sich 50 Prozent der heimischen Unternehmen
für 2002 höhere Inlandsumsätze. Bei Österreichs Exportgeschäften beträgt dieser Anteil 48 Prozent.
Was die Umsätze im abgelaufenen Jahr betrifft, so gaben über die
Hälfte der Unternehmer an, ihre Umsätze hätten sich gegenüber dem
Vorjahr verbessert. 62 Prozent der Unternehmer konnten sich über
Exportsteigerungen freuen und 59 Prozent verzeichneten wachsende
Inlandsumsätze", fasst Leitl, der ab Jänner 2002 die Präsidentschaft
der Eurochambres ausüben wird, die Ergebnisse zusammen.
Besser als in anderen Ländern
Im Durchschnitt der anderen EU-Staaten erwarten nur 24 Prozent der
Unternehmen steigende Inlandsumsätze, in Österreich sind es 50
Prozent und nur 36 Prozent der Unternehmen gehen von steigenden
Exportumsätzen aus. Bei den erwarteten Exportumsätzen liegt
Österreich nach Finnland (56 Prozent), Spanien (52 Prozent),
Griechenland (51 Prozent) und Portugal (50 Prozent) mit 48 Prozent
auf dem 5. Platz, vor Irland (46 Prozent), Frankreich (43 Prozent)
und Deutschland (34 Prozent), berichtet Leitl.
"Diese Zahlen zeigen das große Vertrauen der österreichischen
Exportwirtschaft in ihre Stärken. Dass die österreichische
Exportwirtschaft wettbewerbsfähig ist, hat sie in den vergangenen
Jahren bewiesen und heuer werden die österreichischen Exporte
erstmals die Rekordmarke von 1.000 Mrd. S. übersteigen", gibt sich
der neue Eurochambres-Chef optimistisch.
Die Umfrage erfolgte nach dem 11. September 2001, dementsprechend
groß sei auch die Skepsis in Hinblick auf das Wirtschaftsklima
gewesen, so Leitl. Positiv könne in diesem Zusammenhang allerdings
vermerkt werden, dass die Einschätzung der Unternehmer für das Jahr
2002 insgesamt weniger pessimistisch ausfiel als jene für das
abgelaufene Jahr, so der WKÖ-Präsident. "Verglichen mit dem
Wirtschaftsklima zum Zeitpunkt der Befragung, sollte sich somit den
Einschätzungen der Unternehmen zu Folge die konjunkturelle Situation
im kommenden Jahr verbessern", sagte Leitl.(APA)