Berlin - Der ehemalige Präsident der Deutschen
Bundesbank. Hans Tietmeyer, glaubt, dass der Kurs des Euro noch
Potenzial nach oben hat. "Ich habe meine Zweifel, ob der Euro
gegenwärtig an den internationalen Märkten schon richtig bewertet
wird", sagt Tietmeyer in einem am Sonntag vorab veröffentlichten
Interview der Zeitschrift "Super Illu". Der Dollar sei gegenüber dem
Euro eine Zeit lang überbewertet worden, und werde dies
möglicherweise noch immer. Das neue Geld sei "eine junge Währung, die
ihre Reputation allmählich aufbauen" müsse.
Für die Zukunft des Euro sei entscheidend, wie die Finanzmärkte
die wirtschaftlichen und politischen Aussichten Europas im Vergleich
zu den USA einschätzten, sagt Tietmeyer weiter. Der Euro befreie
Europas Wirtschaft von Risiken durch interne Wechselkursschwankungen
und erspare Kosten der Wechselkursabsicherung. Außerdem entstehe
durch die europäische Gemeinschaftswährung ein größeres
Finanzmarktpotenzial mit der Chance auf günstigere
Finanzierungsmöglichkeiten. "Das gelingt natürlich nur, wenn der Euro
auf Dauer eine stabile und nach außen starke Währung wird", sagte er.(APA/dpa)