Tokio - Die japanische Küstenwache hat zwei Leichen gefunden, bei denen es sich um Besatzungsmitglieder des am Vortag versenkten Schiffes unbekannter Nationalität handeln könnte. Ein Sprecher der Küstenwache sagte am Sonntag, eine der zwei Leichen sei gegen 01.00 Uhr MEZ geborgen worden. Ein anderer Sprecher sagte, die Rettungsweste der Leiche sei mit koreanischen Schriftzeichen versehen. Die zweite Leiche habe nicht geborgen werden können, weil deren Weste abgerutscht sei. Die Küstenwache hatte nach offiziellen Angaben am Vortag ein Schiff unbekannter Nationalität im ostchinesischen Meer versenkt. 15 Besatzungsmitglieder seien über Bord gegangen. Der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge kam das Schiff aus Nordkorea. Der Vorfall ereignete nordwestlich der südjapanischen Insel Amamai-Ohshima außerhalb der japanischen Hoheitsgewässer, jedoch innerhalb der 200-Seemeilen großen japanischen See- Wirtschaftszone. Diese soll hauptsächlich die einheimischen Fischereirechte schützen. Das Schiff war zunächst am Freitag und erneut am Samstag von Aufklärungsflugzeugen entdeckt worden. Den Angaben zufolge waren 25 Schiffe der Küstenwache und 14 Flugzeuge im Einsatz. Die Beziehungen zwischen Japan und Nordkorea sind durch mehrere Zwischenfälle belastet. So waren im März 1999 zwei Schiffe unbekannter Herkunft in japanische Gewässer eingedrungen. Dabei soll es sich nach japanischen Angaben um nordkoreanische Spionage-Schiffe gehandelt haben. Nordkorea hat eine Beteiligung an dem Vorfall verneint. (APA)