Hamburg/Bern - Laut Israels Ministerpräsident Ariel Sharon wird es einen palästinensischen Staat geben. Allerdings wird dieser Staat mit einigen Einschränkungen und Kontrollen Israels leben müssen, wie Sharon der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" sagte. "Was ich gesagt habe, habe ich gesagt. Zum Schluss wird es einen palästinensischen Staat geben. Zum Schluss. Aber einen demilitarisierten Staat, der keine Bündnisse mit den Feinden Israels schliessen darf", sagte Sharon gegenüber der Zeitung (Ausgabe vom kommenden Donnerstag). Er betonte dabei, dass Israel auf jeden Fall die Lufthoheit behalten muss. Für Sharon ist der Palästinenserpräsident Yasser Arafat das grösste Friedenshindernis. Dieser sei auch verantwortlich für die elenden Lebensbedingungen des palästinensischen Volkes, sagte Israels Ministerpräsident. Sharon erhält dabei Schützenhilfe vom ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak. Dieser sagte am Montag in einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung "Le Temps", er unterstütze die Politik des gegenwärtigen Ministerpräsidenten. Auch Barak hielt sich mit Kritik an Arafat nicht zurück. Dieser weigere sich, das moralische Existenzrecht Israels anzuerkennen, auch wenn ganz Israel dieses Recht den Palästinensern zugestehe. Um den Nahost-Konflikt zu entschärfen spricht sich Barak für eine "einseitige Abschottung" Israels gegenüber den Palästinensern aus. Wenn es nötig sei, könne auch eine Mauer gebaut werden, sagte Barak. Es müssten möglichst viele Palästinenser auf der einen und möglichst viele Israelis auf der anderen Seite leben. Laut den Vorstellungen von Barak sollten sich die Israelis innerhalb von vier Jahren aus dem Westjordanland zurückziehen. Dabei würde Israel höchstens 20 bis 25 Prozent des Territoriums behalten, wo die jüdischen Siedler gruppiert würden. Diese Gebiet würde allerdings nicht annektiert, um künftige Verhandlungen nicht zu blockieren, sagte Barak. (APA/sda)