Jerusalem - Der israelische Außenminister Shimon Peres hat von Ministerpräsident Ariel Sharon öffentliche Unterstützung für die Fortsetzung von Friedenskontakten mit Mitgliedern der Palästinenserführung gefordert. Der israelische Rundfunk meldete, Peres drohe andernfalls mit dem Ausscheiden der Arbeitspartei aus der Regierung. Nach israelischen Medienberichten hat Peres in langwierigen Verhandlungen mit dem palästinensischen Parlamentspräsidenten Ahmed Kurei den Entwurf einer Grundsatz-Vereinbarung ausgearbeitet. Darin sei die Anerkennung eines Palästinenserstaates innerhalb von acht Wochen nach einer Waffenruhe und die anschließende Aushandlung einer umfassenden Friedensregelung vorgesehen. Sharon, der den Berichten zufolge von den Verhandlungen zwischen Peres und Kurei wusste, hatte den Entwurf nach seinem Bekanntwerden als "realitätsfern und gefährlich" abgelehnt. Peres sagte am Montag vor Abgeordneten der Arbeitspartei, seit dem Mord an dem ultrarechten Tourismusminister Rechavam Zeevi folge die Regierung der Linie von dessen rechtsextremem Nachfolger Benjamin Elon von der Nationalen Union. Zu Parteikollegen meinte er, sie sollten den zur Zeit heftig umkämpften Haushaltsentwurf bei einer Abstimmung im Parlament nicht unterstützen, sollte Sharon ihm keine Rückendeckung für eine Fortsetzung der Gespräche mit Kurei geben. (APA/dpa)