Inland
Neugebauer droht mit "bösem Erwachen" bei Gehaltsverhandlungen
GÖD-Chef verteidigt Sozialpläne für Beamte
Wien - Der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
(GÖD), Fritz Neugebauer, hat für die nächste Beamten-Lohnrunde mit
einem "bösem Erwachen" gedroht. Gegenüber der Tageszeitung "Kurier"
(Dienstagausgabe) forderte Neugebauer, dass der "Nachschlag" zur
Inflationsabgeltung für 2002 "deutlicher ausfallen" werden müsse. Die
Inflation werde nämlich im kommenden Jahr vermutlich bis zu 2,6
Prozent und nicht wie prognostiziert 1,6 Prozent betragen. Hinzu komme die normale Gehaltsrunde für 2003. Neugebauer rechnet
daher mit einer "spannenden Geschichte, denn der Doppelpack muss
sitzen". Er verwies darauf, dass die Gewerkschaft eine "schriftliche
Vereinbarung" mit der Regierung in der Hand habe.
Zur Verwaltungsreform meinte der GÖD-Chef: "Ich habe immer betont,
man sollte die Hoffnung zerstreuen, dass mit der Verwaltungsreform
schnelles Geld zu machen ist. Die Hoffnung ist maßlos überzogen". Den
geplanten Personalabbau um 15.000 Beamte wolle die Gewerkschaft
"grundsätzlich nicht". Er räumte aber ein, dass dies kaum zu
verhindern sei.
Zugleich verteidigte Neugebauer die öffentlich wiederholt
kritisierten Sozialpläne, nach denen Beamte mit 55 Jahren und 80
Prozent ihres Bezugs in Pension gehen können. "Sozialpläne sind kein
Geschenk, sondern die Bringschuld des Arbeitgebers, wenn er die Leute
entlässt. Die öffentliche Attacke perlt an mir ab". (APA)