Österreich
Mit Traktor in Tiroler See versunken: Lenker tot
42-Jähriger starb an Unterkühlung und Sauerstoffmangel
Innsbruck - Ein folgenschwerer Unfall hat sich am Christtag
in Thiersee (Bezirk Kufstein) in Tirol ereignet. Die elf Meter dicke
Eisdecke des Thiersees hielt um die Mittagszeit dem Gewicht eines
Traktors nicht stand: Der 42-jährige Lenker brach mitsamt der
Zugmaschine in den eiskalten See ein. Er konnte sich nicht mehr aus
dem Eis befreien und starb wenige Stunden später an Unterkühlung und
Sauerstoffmangel. Der aus Thiersee stammende Mann wollte die Fläche des Sees mit einem
vorne am Traktor angebrachten Schneepflug zum Eislaufen von Schnee
räumen. Rund 60 Meter vom westlichen Ufer entfernt brach er um 11.25
Uhr plötzlich ein, nachdem er bereits eine Runde gefahren war. Mit
den Hinterrädern zuerst sackte die Zugmaschine ab, dem Thierseer war
es nicht mehr möglich noch rechtzeitig abzuspringen und er wurde mit
in die Tiefe gerissen. Unter Wasser konnte er sich in neun Meter
Tiefe wohl noch selbst aus dem Führerhaus befreien, blieb aber unter
der dicken Eisdecke des Sees gefangen, da er die Einbruchstelle
anscheinend nicht mehr gefunden hatte.
Vergeblicher Kampf
Feuerwehrtaucher konnten den Mann schließlich nach 40 Minuten
unter Wasser bergen. Am Ufer wurde unverzüglich mit
Wiederbelebungsversuchen begonnen. Danach wurde der stark unterkühlte
Mann per Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik Innsbruck
geflogen. Dort kämpften die Ärzte vergeblich um sein Leben, der
42-Jährige starb am späten Nachmittag.
Der Traktor konnte noch am Nachmittag geborgen werden. Die
Bergungsarbeiten gestalteten sich als äußerst schwierig, da zum
Einsatzort nur Feldwege führen, die nicht von einem Kran befahren
werden können, sagte ein Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr
Thiersee. Die Freiwillige Feuerwehr brachte den Traktor mit Hilfe
einer weiteren Zugmaschine an die Oberfläche. Danach wurde das
Fahrzeug mittels einer Winde und einem 60 Meter langen Stahlseil ans
Ufer gezogen. An der Bergung waren 30 Helfer beteiligt. (APA)