Ökologie
Australische Buschbrände schwächen sich etwas ab
Sonderpolizei macht Jagd auf Brandstifter - Tausende Tiere in den Flammen verendet
Sydney - Die verheerenden Buschbrände in Australien
haben sich am Donnerstag durch nachlassenden Wind und einen leichten
Temperaturrückgang etwas abgeschwächt. Nach wie vor wüteten aber etwa
100 Feuer und bedrohten besonders die Außenbezirke von Sydney. Die
Polizei stellte unterdessen ein Sonderkommando auf, mit dem
verhindert werden soll, das Brandstifter weitere Feuer legen. Bisher
haben die Flammen, die vor etwa einer Woche ausbrachen, 140 Häuser
zerstört. Mutmaßliche Brandstifter würden mit der ganzen Härte des Gesetzes
verfolgt, kündigte der Regierungschef des am schwersten betroffenen
Bundesstaats New South Wales, Andrew Refshauge, am Donnerstag an. Die
Brandursache von etwa 40 Feuern war nach Angaben der Feuerwehr noch
ungeklärt. Sie könnten vorsätzlich entfacht worden sein, sagte ein
örtlicher Sprecher. Überführten Tätern drohen je nach Schadensausmaß
bis zu 14 Jahre Gefängnis.
Tiere verenden
Meteorologen warnten, drehende Winde könnten die Brände erneut
anfeuern. Der Einsatz der Feuerwehr könnte noch bis zu zehn Tage lang
dauern, sagte ein Sprecher in New South Wales. Zahlreiche Brandherde
seien noch immer außer Kontrolle.
Tausende Tiere sind den Flammen bereits zum Opfer gefallen.
Tierschützer berichteten am Donnerstag, unzählige Koalas, Kängurus,
Vögel und Reptilien seien in den vergangenen Tagen verendet. Viele
gerettete Tiere hatten so starke Verbrennungen, dass sie
eingeschläfert werden mussten.
Rund 1.000 weitere Personen mussten am frühen Donnerstag in der
Umgebung von Sydney evakuiert werden. Über der Stadt hingen dichte
Rauchschwaden. Zahlreiche Personen mussten mit Atembeschwerden
behandelt werden. Schwere Verletzungen gab es bisher aber nicht.
Im Westen Sydneys rückten die Flammen bis auf 25 Kilometer an die
Stadt heran. Bedroht ist der Vorort Heathcote, wo sich auch der
zweitälteste Nationalpark der Welt befindet. Mehr als 4.000
Feuerwehrleute sind in New South Wales im Einsatz. Verstärkung aus
anderen australischen Staaten wurde angefordert. (APA)