Wintersport
Goldberger und Vettori blicken zurück
Schweinskopf als Ablenkung vor dem zweiten Sprung
Im Gegensatz zu Innauer stehen Andreas Goldberger und Ernst
Vettori, die beide die Tournee sogar zwei Mal gewonnen haben. Auch
sonst blickt der 29-jährige Goldberger gerne zurück: "Bei der Tournee
bin ich eigentlich immer super zurecht gekommen. Das Schönste war
sicher, wie ich das erste Mal teilgenommen habe und gleich gewonnen
habe." Von der Atmosphäre her sei die Tournee mit keiner anderen
Veranstaltung vergleichbar."Wahrscheinlich das zweitgrößte Event"
Und auch die enormen Anforderungen dieser vier Bewerbe seien
außergewöhnlich. "Es ist noch keinem gelungen, alle vier Springen zu
gewinnen. Es gibt oft Seriensieger, aber die vier hintereinander hat
noch keiner gewonnen." Für Goldberger ist die Tournee hinter dem
Gesamt-Weltcup vom Stellenwert her "wahrscheinlich das zweitgrößte
Event". "Man hat innerhalb von acht Tagen vier Wettkämpfe auf vier
verschiedenen Schanzen, vier verschiedene Bedingungen und dann kommt
noch die ganze Atmosphäre dazu. Da ist das rein sportlich eine große
Leistung, wenn man die gewinnt."
Gute Erinnerungen hat auch Ernst Vettori
Gleiches gelang auch Ernst Vettori, der die Tournee auch heute
noch als ÖSV-Funktionär begleitet. "Im Skispringen ist das
wahrscheinlich das wichtigste. Das Ereignis Vierschanzen-Tournee ist
auf Grund der Tradition und der Orte vom Stellenwert ganz oben
einzuschätzen und enorm wichtig für unseren Sport." Und natürlich
sind auch seine Erinnerungen mit zwei Gesamtsiegen (1985/86 und
86/87) sehr gute.
Ablenkung Schweinskopf
Vettori zauberte beim Kramen in seinen Erinnerungen eine besonders
kuriose Geschichte hervor: "1985 habe ich in Oberstdorf erstmals
geführt. Ich bin bis zum Schluss in einem kleinen Wärmeraum drinnen
gewesen und dann kommt der Liftboy und packt seine Jause aus. Ich
hab' meinen Augen nicht getraut, auf einmal packt der einen
Schweinskopf aus. Ich hob gar ned gwisst, dass man des essen kann",
belustigt sich Vettori noch heute.
"Der hat dann in den Schweinskopf hineingebissen und das hat mich
dann derart beschäftigt, dass ich fast das Skispringen vergessen
hab'. Aber das war gut so, weil ich dann abgelenkt war und das
Springen gewonnen hab'. Für mich war das damals unvorstellbar,
dass man in einen Kopf einebeißen kann, aber der hat des gmocht."
Feiern abseits sportlicher Erfolge
Für Heinz Kuttin gab es während seiner aktiven Karriere jedes Jahr
einen Grund zum Feiern, aber nicht wegen seiner sportlichen Erfolge.
"Ich war da entweder nicht in Form, oder einmal war die V-Umstellung.
Das Interessanteste waren sicher meine Geburtstagfeiern - vom 4. auf
5. Jänner schon in Bischofshofen." (APA)