Panorama
Künftig müssen Passagiere auf Strümpfen durch Kontrollen
Schärfere Sicherheitsvorkehrungen auf deutschen und Schweizer Flughäfen nach vereiteltem Anschlag
Berlin - Nach dem vereitelten Anschlag auf den
American-Airlines-Flug von Paris nach Miami müssen Flugreisende mit
dem Ziel USA in Deutschland und der Schweiz nun auf Strümpfen durch
die Kontrollen. Seit Dienstag werden ihre Schuhe von den
Sicherheitsbeamten auf versteckten Sprengstoff hin untersucht. Auch
auf dem Flughafen Zürich-Kloten wurden die Schuhkontrollen am
Dienstag auf Antrag der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde FAA
eingeführt. Auf dem Flughafen Wien-Schwechat waren die bereits
strengen Sicherheitsvorkehrungen nach dem Attentatsversuch noch
weiter verschärft worden. Die Kommunikationschefin des Flughafens Wien, Dagmar Lang,
erklärte, man habe bereits bisher auf
Schuhe geachtet und sie gegebenenfalls auch ausziehen lassen. Ferner
wären die Kontrollorgane mit einem Handgerät am Körper der Passagiere
entlanggefahren. Wie genau die "Schuhkontrolle" abläuft, wollte Lang
aus Sicherheitsgründen nicht mitteilen.
Jede Person wird kontrolliert
Die Schuhe der aus Deutschland in die USA startenden Passagiere
würden zum einen von Hand inspiziert, zum anderen mit Röntgenstrahlen
durchleuchtet, sagte ein Mitarbeiter des Grenzschutzpräsidiums in
Berlin, Uwe Matlik. Die Beamten begnügten sich nicht nur mit
Stichproben, sondern kontrollierten jeden Reisenden in die USA, sagte
er. Betroffen von der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahme, die das
deutsche Bundesinnenministerium verfügte, ist vor allem der Flughafen
Frankfurt am Main, da von dort aus die meisten Flüge in die USA
starten.
Auch auf dem Flughafen Zürich-Kloten wurden die Schuhkontrollen am
Dienstag auf Antrag der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde FAA
eingeführt. Wie der Flughafensprecher Urs Brütsch sagte, wird die
Sicherheitsmaßnahme von den Passagieren akzeptiert. Zu Verspätungen
bei der Abwicklung der Flüge sei es nicht gekommen. Auf dem Flug von
Paris nach Miami am Samstag hatte ein 28-Jähriger mit britischem Pass
versucht, einen Plastik-Sprengsatz zu zünden, der sich in seinen
Sportschuhen befand. (APA/AP)