Montevideo - Seit Monaten befindet sich Argentiniens Autoindustrie auf Schleuderkurs, die aktuelle Wirtschaftskrise dramatisiert die Situation erneut. Dennoch, so betont Viktor Klima, Geschäftsführer von VW Argentinien und ehemaliger österreichischer Bundeskanzler, im Gespräch mit dem STANDARD : "Derzeit wird in unseren Werken planmäßig gearbeitet." Der in Südamerika stark engagierte deutsche Automobilriese Volkswagen AG versuche auf diese Art, "den Mitarbeitern in der schweren Phase zu helfen". Abwertung Einer Abwertung der argentinischen Währung kann Klima übrigens einiges abgewinnen. "Wir könnten Hartwährung verdienen bei billigeren internen Produktionskosten." VW habe zwar die Autoproduktion in Argentinien heruntergefahren, aber das vor kurzem eröffnete Getriebewerk arbeite zu 95 Prozent für den Export und sei daher vom lokalen Markt unabhängig. Die Frage, ob Volkswagen weiter in Argentinien investieren werde oder - wie viele andere Unternehmen - nun nach Brasilien abwandere, beantwortet Klima ausweichend: "Wir haben eine Redimensionierung und Restrukturierung durchgeführt und uns frühzeitig auf die Krise vorbereitet. Ich glaube daher, dass wir uns mit den geringsten Lagerbeständen seit Menschengedenken auch im Vergleich zur gesamten Industrie bestmöglich gewappnet haben." Aber natürlich beeinträchtige "so eine katastrophale Situation auch unsere Geschäftstätigkeit". (Sandra Weiss, DER STANDARD, Printausgabe 27.12.2001)