Innsbruck - Der Tiroler Landesverband für Psychotherapie (TLP) hat eine Infostelle eingerichtet, deren Angebot sich sowohl an Personen richtet, die an einer Therapie Interesse haben, als auch an solche, die eine psychotherapeutische Ausbildung anstreben.

Derzeit ist die Infostelle per Telefon jeweils Montag 15 bis 19 Uhr erreichbar, Anfragen können aber auch per Fax oder E-Mail gemacht werden. Ab Februar sollen die "Öffnungszeiten" ausgeweitet werden, erklärt Claudia Gold vom TLP.

Anlass für die Gründung der Infostelle war der zehnte Geburtstag des TLP, der sich sowohl berufspolitischen wie fachlich-psychotherapeutischen Fragestellungen verpflichtet fühlt. Nicht zuletzt ist es den Aktivitäten des TLP zu verdanken, dass in Tirol ein Modell existiert, welches Psychotherapie in begründeten Fällen für die Klienten kostenlos anbieten kann. Die eigens dafür geschaffene "Gesellschaft für Psychotherapeutische Versorgung Tirols" bietet in Kooperation mit der Tiroler Gebietskrankenkasse und der BVA sowie landesweit 240 Therapeuten therapeutische Behandlungen an, für die je nach Einkommenssituation ein Beitrag zwischen 0 und 200 Schilling pro Therapieeinheit zu bezahlen ist.

Da es noch immer vielfach als Schande betrachtet werde, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist für Gold Öffentlichkeitsarbeit eine der wesentlichen Aufgaben der Infostelle. Erste Erfahrungen mit anrufenden Hilfesuchenden lassen Gold von einer Gratwanderung sprechen. Einerseits gelte es zuzuhören, wenn jemand konkrete Probleme formuliert, andererseits sollen "keine falschen Hoffnungen" geweckt werden, dass telefonisch mehr als eine detaillierte Information über das psychotherapeutische Angebot möglich sei, betont Gold. (hs/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.12.2001)