Asien & Pazifik
Pakistan schließt Atomkrieg aus
"Waffen dienen nur zur Abschreckung" - "Freitheitskampf" verteidigt, dennoch Dialogbereitschaft angedeutet
Islamabad - Die derzeitigen Spannungen zwischen Indien
und Pakistan werden nach pakistanischer Ansicht nicht zu einem
Atomkrieg eskalieren. "Das sollte nicht einmal erwogen werden", sagte
Generalmajor Rashid Qureshi, der Sprecher von Militärmachthaber
Pervez Musharraf, am Donnerstag in Islamabad. Atomwaffen dienten der
Abschreckung. "Für mehr sind sie nicht gedacht", sagte Qureshi.Einschüchterungsversuche
Pakistan hat Indien Einschüchterungsversuche
durch den Truppenaufmarsch in Kaschmir vorgeworfen. Dies gehe einher
mit politischen Äußerungen der indischen Regierung, sagte Pakistans
Außenminister Abdul Sattar am Donnerstag im staatlichen Fernsehsender
PTV. Indien versuche, die derzeitige internationale Kampagne gegen
den Terrorismus zu missbrauchen, um den "Freiheitskampf" in Kaschmir
in ein schlechtes Licht zu rücken, sagte Sattar. Zugleich bot er
Indien Gespräche zur Entspannung der Lage an.
Nach dem Terroranschlag auf das indische Parlament mit 14 Toten
verlangt Indien von Pakistan die Zerschlagung von zwei
extremistischen Moslemgruppen, die auch von den USA als terroristisch
eingestuft werden. Pakistan hat zwar schon Konten eingefroren und
einen Anführer festgenommen. Indien gibt sich jedoch damit nicht
zufrieden. Die indische Regierung könnte Stützpunkte der
Organisationen auf pakistanischem Territorium angreifen. Das würde
einen Krieg zwischen den Atommächten auslösen.
Dialogbereitschaft
Pakistan forderte Indien auf, seinen Truppenaufmarsch rückgängig zu machen und bot Neu Dehli zugleich einen Dialog an. Ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums sagte, Pakistan wolle die Lage nicht verschärfen und sei bereit, die Differenzen im Dialog zu lösen. Indien solle seine Truppen zurückzuziehen und seine "offensive und aggressive Haltung" ablegen.
(APA/dpa)