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HypoVereinsbank legt Expansionspläne in West- und Südeuropa auf Eis
2001 gut geschlagen, 2002 wird ebenfalls schwieriges Jahr
München - Die bayerische HypoVereinsbank, zu der auch
die Bank Austria/Creditanstalt-Gruppe gehört, hat ihre
Expansionspläne in West- und Südeuropa wegen des frostigen
Branchenklimas erst einmal auf Eis gelegt. "Wir machen das Schiff
erst einmal noch wetterfester", sagte HypoVereinsbank-Chef Albrecht
Schmidt in München. Die Gespräche mit möglichen
Akquisitionskandidaten im Ausland würden in den kommenden Monaten mit
Sicherheit nicht intensiviert. "Meine Akquisitionswährung ist derzeit
zu niedrig bewertet." Die HypoVereinsbank-Aktie hat, wie andere Banktitel auch, seit
Anfang 2001 fast die Hälfte ihres Werts verloren. Angesichts der
starken Position in Mittel- und Osteuropa hatte die Bank eine
weiteren Ausbau ihrer Position in Süd- und Westeuropa angekündigt.
HypoVereinsbank hat sich gut geschlagen
Die HypoVereinsbank habe sich 2001 in einem schwierigen Umfeld
noch gut geschlagen, sagte Schmidt. "Wir haben im Gegensatz zu
manchem Konkurrenten stets schwarze Zahlen geschrieben und werden das
auch weiterhin tun." Dabei habe das zweitgrößte deutsche
Kreditinstitut bereits vom eingeleiteten Konzernumbau profitiert. So
bündelte die HypoVereinsbank beispielsweise ihre
Immobilienfinanzierungs-Töchter in einer neuen Großbank und kündigte
den Abbau von weltweit 9.100 Stellen in den kommenden Jahren an.
"In Deutschland hätten wir noch früher reagieren können", räumte
Schmidt ein. Allerdings gebe es in der derzeitigen Wirtschaftsflaute
eine größere Akzeptanz für einschneidende Maßnahmen. Ein weiterer
Stellenabbau sei derzeit nicht geplant. "Ich sehe nicht, dass es mehr
werden könnte."
2002 wird schwieriges Jahr
2002 werde aber wiederum ein schwieriges Jahr, sagte Schmidt.
Viele Experten rechneten mit einem Konjunkturaufschwung im zweiten
Halbjahr. "Ich wäre da etwas vorsichtiger." Die HypoVereinsbank sei
gut vorbereitet für schwierige Zeiten. Das gelte auch für das große
Kreditportfolio, das immerhin beispielsweise eineinhalb Mal so groß
ist wie das der Deutschen Bank. "Wir betreiben eine gute
Risikopolitik, gerade im Neugeschäft sind wir sehr gut gefahren." Die
HypoVereinsbank stehe - auch nach den großen Immobilienproblemen der
früheren Hypo-Bank - unter starker Beobachtung.
Den Spekulationen über eine vollständige Integration der
Direktbank-Tochter DAB Bank erteilte Schmidt eine Abfuhr. "Im
Augenblick gibt es überhaupt keinen Anlass, über eine Integration zu
reden." Die HypoVereinsbank gehe davon aus, dass sich mit dem
Geschäftsmodell Geld verdienen lasse.
In der deutschen Bankenlandschaft rechnet Schmidt mit weiteren
Filialschließungen. "Wir haben noch immer mehr Bankfilialen als
Metzger." Gerade im öffentlichen Sektor, zu dem die Sparkassen
gehören, gebe es Nachholbedarf. Die HypoVereinsbank wolle in dieser
Frage flexibel bleiben. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise sei der
Aufbau neuer Filialen geplant.(APA/dpa)