Finanzen & Börse
Erstmals absolute Mehrheit der Schweden für Gemeinschaftswährung
Vor allem Männer vom Euro überzeugt - Zwei Drittel rechnen mit Beitritt Schwedens zur Eurozone
Stockholm - Nach langer Euro-Skepsis zeichnet sich in
Schweden erstmals eine absolute Mehrheit für die Gemeinschaftswährung
ab: In einer am Donnerstag veröffentlichten Gallup-Umfrage für die
Tageszeitung "Expressen" sprachen sich 51 Prozent der Befragten dafür
aus, die Krone aufzugeben und durch das gemeinsame Europa-Geld zu
ersetzen. 38 Prozent der Befragten waren demnach dagegen, 11 Prozent
zeigten sich unentschlossen. Gallup hatte für "Expressen" und den
Sender TV4 zwischen dem 12. und dem 19. Dezember 1.000 Menschen
befragt. Laut den Angaben stehen vor allem die Männer in Schweden hinter
dem Euro: 58 Prozent von ihnen sagten, sie würden bei einem Plebiszit
für die Gemeinschaftswährung stimmen. Bei Schwedens Frauen betrug die
Zustimmung dagegen nur 44 Prozent. Unabhängig vom Geschlecht glauben
demnach 65 Prozent der Befragten, dass Schweden in den kommenden
Jahren zur Euro-Zone zählen wird. In Schweden soll die Bevölkerung
nächstes Jahr nach der Parlamentswahl über den Euro abstimmen.
Die Euro-Stimmung in Schweden hatte sich noch im vergangenen Jahr
stark eingetrübt, nachdem sich die Dänen als erstes EU-Land per
Volksabstimmung gegen das gemeinsame Geld entschieden hatten. Seit
Anfang Herbst weisen Umfragen aber zunehmend auf eine Mehrheit für
den Euro-Beitritt Schwedens hin. Schweden, Dänen und Briten nehmen
als einzige Bewohner der EU nicht an der Euro-Umstellung zum
Jahreswechsel teil. Elf EU-Staaten sind bereits seit Anfang 1999, dem
Start des Euro als Buchgeld, dabei. Griechenland stieß im vergangenen
Jahr als zwölfter Euro-Staat dazu.(APA)