Wien - Wenn am 1. Jänner der erste Schlag der Pummerin verklungen ist, wird für die Österreicher wohl eines der einschneidendsten Erlebnisse der vergangenen Jahre seinen Anfang nehmen. Ab diesem Zeitpunkt gilt der Euro als offizielles Zahlungsmittel. Doch die Möglichkeiten, gleich in der Silvesternacht die ersten Scheine und Münzen der neuen Währung auszugeben, sind beschränkt. Die rund 6.500 Bankomaten und Geldausgabeautomaten in den Foyers der Geldinstitute, wo die neuen Noten bereits ab etwa 20.00 Uhr erhältlich sind, sind auf einen Ansturm neugieriger Österreicher gerüstet. Insgesamt wurden in die Maschinen 630 Millionen Euros (8,7 Milliarden Schilling) gesteckt. Am Wiener Silversterpfad ist ab 22.00 Uhr eine mobile Wechselstation der österreichischen Nationalbank geöffnet, wo Schillinge gegen die neue Währung eingetauscht werden können. Punsch- und Würstelstand-Besitzer vorbereitet Die frisch erstandenen Euros wollen natürlich auch ausgegeben werden. In erster Linie werden diese wohl in die Geldbörsel von Lokal-, Punsch- und Würstelstand-Besitzer wandern. Dort ist man auf die neue Währung jedenfalls bestens vorbereitet. Und wenn einem Unternehmer das neue Geld einmal tatsächlich ausgehen sollte, so besteht ja bis 28. Februar die Möglichkeit, Schillinge zurückzugeben - denn solange kann in beiden Währungen bezahlt werden. Die Casinos erwarten in der Euro-Silvesternacht einen noch größeren Besucherzustrom als in den vergangenen Jahren. Um für den erwarteten Ansturm gerüstet zu sein, halten die Casino-Kassen Wechselgeld in der dreifachen üblichen Menge bereit. Bereits in der ersten Minute ab Mitternacht können die Gäste an den Casinokassen den Euro erwerben - ohne Provision und zum offiziell festgesetzten Wechselkurs. Fahrscheine ab Mitternacht Die ersten Euros können aber auch in einen simplen Fahrschein investiert werden. "Die Automaten, die umgestellt sind, sind ab 0.00 Uhr scharf", sagte der Sprecher der Wiener Linien, Johannes Ehrengruber. In jeder U-Bahnstation sollte zumindest eine Maschine die neue Währung akzeptieren. Doch auch wer sich keinen Fahrschein kauft, kann seine Euros bei den Wiener Linien anbringen: Schwarzkappler nehmen ab Mitternacht ebenfalls die neue Währung. Die Taxifahrer sind auch "eurofit", hieß es bei der Innung. Einige der Taxameter werden automatisch ab Mitternacht den Betrag in beiden Währungen anzeigen, doch auch hier haben die einzelnen Unternehmer bis 28. Februar Zeit, völlig auf Euro umzustellen. Jene Chauffeure, deren Taxameter ausschließlich Schillinge anzeigen, können sich mit einer eigenen Umrechnungstabelle helfen, mit denen alle Innungsmitglieder ausgestattet wurden. Die Fahrer sind übrigens nur verpflichtet, auf Summen von bis zu 50 Euro (688 Schilling) bzw. 500 Schilling herauszugeben. Auch sie können vorläufig den Retourbetrag in Schilling auszahlen.(APA)