Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident ArielSharon hat die Bemühungen der palästinensischen Führung um einEnde der Gewalt anerkannt, zugleich aber weitere Schritte vor derWiederaufnahme von Verhandlungen gefordert. "Die palästinensischeAutonomiebehörde hat noch einen weiten Weg vor sich", sagte Sharon amDonnerstag im israelischen Rundfunk. Verhandlungen werde es erst danngeben, wenn der "Terror vollständig aufhört". Dann werde er dieGespräche persönlich führen, kündigte der Regierungschef an. Sharon hatte Außenminister Shimon Peres zu Friedenskontakten mitdem palästinensischen Parlamentspräsidenten Ahmed Korei (Abu Ala)ermächtigt, nachdem Präsident Yassir Arafat vor zehn Tagen dasEnde der gegen Israel gerichteten "bewaffneten Aktivitäten" undSelbstmordattentate angeordnet hatte. Ranghohe SicherheitsbeauftragteIsraels und Palästinas waren am Mittwoch in Erez zusammengetroffen,um über stabilisierende Maßnahmen zu sprechen. Arafat, der durchdie israelische Armee in Ramallah blockiert ist, hat Sharon einen"gefährlichen Bruch" des Oslo-Abkommens vorgeworfen. In einem Interview für die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit"hat Sharon betont, er sei unter bestimmten Voraussetzungen zuneuen Verhandlungen und am Ende auch zur Anerkennung einespalästinensischen Staates mit eingeschränkter Souveränität bereit.Wenn Arafat "hundertprozentige" Anstrengungen im Kampf gegen denTerror unternehme, würde Israel die Verhandlungen nicht unterbrechen,"wenn irgendein Wahnsinniger losschlägt", sagte Sharon. (APA)