Salzburg - Der Salzburger Kulturlandesrat Othmar Raus (SP)zeigte sich von den Vorschlägen und Warnungen des Generaldirektorsdes Kunsthistorischen Museums in Wien, Wilfried Seipel,unbeeindruckt. Am Baubeginn für das MaM - Mitte Jänner - sei nicht zurütteln, kündigte Raus am Donnerstag an.Seipel: Gravierende Mängel an den Plänen
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Das Modell des "Museums der Moderne"
am Salzburger Mönchsberg
Seipel hatte in seiner Studie davor gewarnt, dass beimMuseumsprojekt am Mönchsberg gravierende raumtechnischePlanungsmängel bestünden und unnötig hohe Betriebskosten zu erwartenseien. Daher sollten, so Seipel, die beiden SalzburgerMuseumsprojekte am - beziehungsweise im - Mönchsberg zu einemGesamtprojekt verschmolzen werden. Raus: Alles durchdacht und genehmigt Die Warnungen Seipels vor Fehlern am genehmigten Museumsprojekt amMönchsberg kämen zu spät, die Änderungsvorschläge für dasHollein-Projekt im Berg hingegen kämen zu früh, sagte Raus. Das Landhabe sämtliche Vorarbeiten für das Museum am Berg geleistet, allessei durchdacht und genehmigt. "Sollten tatsächlich Planungsfehler zuTage treten, kann umgebaut werden, das ist nichts Ungewöhnliches",sagte der Salzburger Kulturlandesrat. Das Land werde sich mit denVorschlägen Seipels auseinander setzen, für eine Verschiebung desProjektes oder gar eine Neuplanung sehe er, Raus, keinen Grund. Keine Unklarheiten bei der Finanzierung Raus wies außerdem darauf hin, dass die Betriebskosten mitjährlich knapp 40 Millionen Schilling (2,91 Mill. Euro) lediglich um15 Millionen (1,090 Mill. Euro) höher seien, als die Betriebskostendes bestehenden Rupertinums. Auch die Baukosten für das Museum amBerg, das ja das Rupertinum im Festspielbezirk ergänzen soll, seienmit 300 Millionen Schilling (21,8 Mill. Euro) gedeckelt. Somit gebees bei der Finanzierung keinerlei Unklarheiten. Auch Kritik von den Salzburger Grünen Neben Seipel hatte auch der Kultursprecher der Grünen im SalzburgerLandtag Cyriak Schwaighofer Bedenken geäußert und die Verschiebung des Baubeginns gefordert.Er forderte eine Neuplanung der beiden Museen am Mönchsberg. Weiters kritisierte er, dass es finanzpolitisch verantwortungslos sei, jetzt ein kleines und trotzdem teures Museum zu bauen, obwohl mit dem Umbau der beiden Festspielhäuser, der ARGE-Nonntal, des Stadtkinos,des SMCA, des Landestheaters und des Hauses der Natur große, wichtigeund teure Aufgaben auf das ohnehin überlastete Landesbudget zukämen. Padutsch: "Nach den Grundsätzen der Logik nicht nachvollziehbar" Verstimmt reagierte Salzburgs Stadtrat JohannPadutsch von der Bürgerliste auf die Ankündigungvon Raus. DieBegründung, dass etwaige Planungsfehler - die bereits seit Monatenbekannt seien - später behoben werden könnten, sei "nach denGrundsätzen der Logik nicht nachvollziehbar", so Padutsch in einerAussendung. Obwohl für 11. Jänner ein Besprechungstermin mit Vertretern derStadt- und Landesregierung festgesetzt und für 30. Jänner diePräsentation des Betreiberkonzeptes und der damit verbundenenUmplanung des Hollein-Projektes vorgesehen sei, müsse die Stadt überdie Medien zur Kenntnis nehmen, dass der Baubeginn für das Haus amBerg "ohne wenn und aber" Mitte Jänner erfolgen werde, kritisiertePadutsch. (APA)