Colombo/Oslo- Sri Lanka hat Norwegen gebeten, dieVermittlung von Friedensverhandlungen mit den aufständischen Tamilenzu intensivieren. Der neue Ministerpräsident Ranil Wickremesingheließ in der Hauptstadt Colombo mitteilen, er habe diese Bitte seinemKollegen Kjell Magne Bondevik am Donnerstag telefonisch vorgetragen.Das Außenministerium in Oslo gab bekannt, Norwegen werde seinen Teilbeitragen, wenn beide Seiten dies wollten. Es sondiere bereits seitAnfang 2000 die Möglichkeiten einer Lösung des Konfliktes. Als gutesVorzeichen wird gewertet, dass die neue Regierung im Gegensatz zuihrer Vorgängerin vor einem Jahr das Waffenstillstandsangebot derRebellen zur Jahreswende aufgegriffen hat. Norwegen hat sich einen guten Ruf als internationalerFriedensmakler erworben. Es bahnte in den 90er Jahren die Verträgezwischen Israel und den Palästinensern an und half bei der Beendigungdes Guatemala-Konfliktes. Eine norwegische Delegation unter Leitungdes stellvertretenden Außenministers Vidar Helgesen sondiert derzeitbei der Regierung und den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) dieAussichten auf eine friedliche Beilegung des Konfliktes um dieUnabhängigkeit der Tamilen im Nordosten Sri Lankas, der in denvergangenen 18 Jahren schätzungsweise 64.000 Menschen das Lebengekostet hat. Wickremesinghe sagte am Mittwoch, wenn überhaupt, werde esFriedensverhandlungen erst im März geben. Doch hat sich dieEntwicklung dorthin beschleunigt, seit Wickremesinghe Anfang Dezembermit seinem Friedensprogramm die Parlamentswahlen gewann. SeineRegierung hält sich wie die LTTE seit Weihnachten an die Waffenruhe,die die Tamilen vorgeschlagen hatten. Vor einem Jahr hatte dieReaktion auf das Waffenstillstandsangebot in einer Offensivebestanden. (APA/Reuters)