Beirut - Die vom Iran gesteuerte libanesischeSchiitenorganisation Hisbollah bleibe "bis zum vollständigen Endeder israelischen Okkupation" bewaffnet, erklärte der iranischeVize-Außenminister Mohammad Sadr am Donnerstag nach einer Unterredungmit dem libanesischen Staatspräsidenten Emile Lahoud in Beirut. DerSonderemissär aus Teheran hatte Lahoud eine Botschaft des iranischenPräsidenten Mohammad Khatami überbracht, über deren Inhalt keineAngaben gemacht wurden. Die libanesische Regierung hat die von denUSA erhobene Forderung abgelehnt, die Hisbollah-Konten einzufrieren. "Solange die Okkupation andauert, hat der Libanon das Recht, sichdagegen zu wehren", sagte Sadr, der sich auf die umstrittenen sogenannten Shebaa-Ländereien im Dreiländereck Israel-Libanon-Syrienbezog. Der iranische Vizeminister soll auch von MinisterpräsidentRafik Hariri empfangen werden. Die Beiruter Tageszeitung "An Nahar"berichtete, Teheran überweise der Hisbollah-Führung weiterhinzehn Millionen US-Dollar monatlich. Gegründet wurde die Hisbollah 1982 nach dem israelischen Einmarschim Libanon im Auftrag des Teheraner Revolutionsregimes von AyatollahKhomeini, um den "Kampf gegen die Zionisten aufzunehmen". DieOrganisation stellt eine Reihe von Abgeordneten im BeiruterParlament. Sie wurde zur dominierenden politischen und militärischenKraft des schiitischen Bevölkerungsteils im Libanon. (APA)