Unternehmen
Bank Burgenland klagt Wirtschaftsprüfer
Verhandlungen auf Grund "unterschiedlichster Rechtsauffassungen" gescheitert
Eisenstadt - Die Bank Burgenland wird im Zusammenhang mit
der im Vorjahr aufgeflogenen Milliarden-Kreditaffäre die ehemaligen
Bank- und Abschlussprüfer auf 500 Mill. S (36,3 Mill. Euro)
Schadenersatz verklagen, bestätigte der Leiter der Rechtsabteilung,
Richard Kroyer, gegenüber der APA einen Bericht des ORF Burgenland.
Nach dem vorerst endgültigen Scheitern der Verhandlungen mit den
Prüfern soll die Klage noch heute, Freitagnachmittag, eingebracht
werden. Gescheitert seien die Vergleichsgespräche auf Grund
"unterschiedlichster Rechtsauffassungen über Inhalt, Umfang und
Notwendigkeit der Prüfung", so Kroyer. Die damaligen Bank- und
Abschlussprüfer hätten es durch Pflichtverletzung ermöglicht, dass in
der Bank Kredite ohne ausreichende Kontrolle vergeben worden seien,
argumentiert man bei der Bank Burgenland. "Die internen
Kontrollmechanismen der Bank haben nicht ausreichend funktioniert.
Diesen Systemmangel hätten sie aufzeigen müssen", und zwar über die
letzten Jahre hinweg, so Kroyer.
Der Frage der Höhe eines möglichen Schadenersatzes sei man auf
Grund der rechtlichen Differenzen betragsmäßig gar nicht nahe
gekommen: "Da geht es einfach um Prinzipien". Mit der Einbringung der
Klage sei aber trotzdem die Tür zu einer Einigung noch nicht
endgültig zu: Es sei rechtliche Praxis, dass unter Anleitung des
Gerichts Vergleichsgespräche aufgenommen werden. Der Vorstand der
Bank Burgenland habe auch weiterhin die Möglichkeit offen, nach
Einbringung der Klage "einen wirtschaftlich sinnvollen Vergleich
abzuschließen", so der Leiter der Rechtsabteilung. (APA)